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Die Herrlichkeit Gottes

von T. Austin-Sparks

Kapitel 3 - Der Vater der Herrlichkeit... Der Herr der Herrlichkeit... Der Geist der Herrlichkeit

Indem ich die Angelegenheit, die wir uns vorgenommen haben, weiter verfolge, möchte ich eure Aufmerksamkeit auf drei Schriftfragmente lenken:

«Darum lasse auch ich, nachdem ich von eurem glauben an den herrn Jesus und von eurer Liebe zu allen Heiligen gehört habe, nicht ab, für euch zu danken und in meinen Gebeten an euch zu gedenken, dass der Gott unseres Herrn Jesus Christus, der Vater der Herrlichkeit, euch den Geist der Weisheit und Offenbarung gebe in der Erkenntnis seiner selbst» (Eph. 1,15-17).

«Meine Brüder, verbindet den glauben an unseren Herrn Jesus Christus, den Herrn der Herrlichkeit, nicht mit Ansehen der Person» (Jak. 2,1).

«Geliebte, lasst euch durch die unter euch entstandene Feuerprobe nicht befremden, als widerführe euch etwas Fremdartiges, sondern in dem Maß, wie ihr Anteil habt an den Leiden des Christus, freut euch, damit ihr euch auch bei der Offenbarung seiner Herrlichkeit jubelnd freuen könnt. Glückselig seid ihr, wenn ihr geschmäht werdet um seines Namens des Christus willen! Denn der Geist der Herrlichkeit, der Geist Gottes ruht auf euch» (1. Petr. 4,12-14).

Darf ich euch einfach daran erinnern, dass wir uns mit der Wahrheit beschäftigt haben, dass das Ende aller Werke Gottes Herrlichkeit ist. Wir haben Herrlichkeit dadurch definiert, dass sie der Ausdruck der vollen und endgültigen Befriedigung Gottes ist, indem Gott sein Wohlgefallen, sein Entzücken, von sich ausgibt, so dass, gleich einer himmlischen Ansteckung, diejenigen, die in seinen Bereich und in seine Reichweite geraten, sich dessen sehr bewusst sind, dass es ihm wohlgefällt und er befriedigt ist. An einer Stelle wird er der «glückselige Gott» (1. Tim. 1,11) genannt, wobei das Original einfach «der glückliche Gott» sagt. Ihr wisst, dass wenn ihr in die Gegenwart von Leuten kommt, die wirklich glücklich sind, ihr von ihrem Glücklichsein angerührt und angesteckt werdet. Es ist möglich, dass ihr unter Leute tretet, die herzhaft lachen, und ihr fangt auch an zu lachen, ohne überhaupt zu wissen, weshalb ihr eigentlich lacht. Die Atmosphäre beeinflusst euch. Nun, wenn Gott glücklich, befriedigt, wohlgefällig und entzückt ist, und ihr von ihm berührt werdet, dann schnappt ihr etwas von ihm auf und fühlt dieses Glücklichsein. Genau das ist die Bedeutung von Herrlichkeit: Dass Gott vollständig mit einer bestimmten Situation, oder einem Leben, oder mit einer Person, zufrieden ist, solltet zufällig ihr diese Person sein, dann übernehmt ihr einfach von ihm etwas von seiner Billigung und Zufriedenheit. Es ist ein herrliches Gefühl der Zufriedenheit, der Sättigung, der Glückseligkeit.

So ist also das Ende von allem, was wirklich von Gott stammt, diese wunderbare Kraft seines eigenen, persönlichen Wohlgefallens. Ich denke, es gibt im ganzen Universum nichts, das so selig ist wie das Gefühl, dass der Herr Wohlgefallen (an uns) hat. Es muss ein großer Tag gewesen sein für Abraham, ein wunderbarer, unaussprechlicher Tag, als Gott ihn seinen Freund nannte, genauso für Daniel, als der Bote Gottes sagte: «Oh Daniel, du Vielgeliebter». Was möchtet ihr mehr von Gott als dies? Das ist Herrlichkeit, nicht wahr? Nun, genau daraufhin arbeitet Gott in all seinen Werken im Universum, in der Schöpfung und in den Erlösten.

Vielleicht habt ihr in allen drei Textstellen, die wir gelesen haben, gemerkt, dass der dreieinige Gott, die drei Personen der Trinität, persönlich an der Herrlichkeit beteiligt sind. Zuerst der «Vater der Herrlichkeit»; zweitens der Herr Jesus, der «Herr der Herrlichkeit»; und drittens der Heilige Geist, der «Geist der Herrlichkeit». Jedes Glied der Gottheit leitet seinen Charakter von diesem Wort «Herrlichkeit» ab, und jede Person der Trinität befasst sich überragend mit der Herrlichkeit. Das öffnet eine sehr große Tür, doch ich werde im Augenblick nicht sehr weit durch dieses Tor gehen. Ich möchte es bloß erwähnen, dass ihr durch die ganze Bibel hindurch verfolgen könnt, wie Gott als der Vater, die erste Person der Trinität, sich stets um die Herrlichkeit kümmert; wie der Herr Jesus, die zweite Person der Trinität, stets entlang der Linie der Herrlichkeit arbeitet; und dann, wie der Heilige Geist auf seinem ganzen Weg (durch die Geschichte) auf die Herrlichkeit hin operiert, mit der Herrlichkeit als dem beherrschenden Anliegen. Ich lasse das auf sich beruhen, denn es ist eine lange, lange Linie einer sehr gesegneten Offenbarung. Der Punkt, um den es mir gerade jetzt geht, ist der, dass die Gottheit vereint ist, dass sie in dieser Sache eins ist. Die drei sind bezüglich der Herrlichkeit völlig eins, und ihr Interesse ist ein einziges. Wie wir bereits gesagt haben, ist sie ihre Priorität. So ist also die Priorität des dreieinigen Gottes Herrlichkeit.

Alles, was ich nun noch zu sagen gedenke, sind ein paar Bemerkungen bezüglich dieser Bezeichnungen - der Vater der Herrlichkeit, der Herr der Herrlichkeit, und der Geist der Herrlichkeit - und möge der Herr uns aus dieser kurzen Betrachtung etwas in unsere Herzen legen.


Der Vater der Herrlichkeit

Was bedeutet das? Nun, es bedeutet, dass Gott der Ursprung der Herrlichkeit ist, und dass die Herrlichkeit von ihm ausstrahlt. Das Prinzip der Vaterschaft ist dies, dass der Vater der Ursprung, der Anfang und der Projizierende ist; so hat alles, was von Gott ausstrahlt, Herrlichkeit zu seinem Vorsatz und Zweck. Wir sind Kinder Gottes, und der wahre Gegenstand und Zweck in seinem Sinn, dass wir seine Kinder sind, ist der, dass wir zur Herrlichkeit gelangen sollten, das heißt, dass wir in die Position gebracht werden sollen, wo letztendlich - oh, wunderbarer Gedanke! Zu wunderbar, um ihn zu begreifen! - Gott sagt: «Ich bin vollständig gesättigt und zufrieden». Könnt ihr euch vorstellen, dass Gott dies über euch sagt? Könnt ihr glauben, dass der allmächtige, ewige, vollkommene, heilige, große Gott auf uns herabblickt und sagt: «Du gefällst mir gut. Gehe ein zu deines Herrn Freude, in die wahre Befriedigung des Herzens meines Vaters»? Es ist im Augenblick zu viel, um es zu begreifen, nicht wahr? Doch das ist die Bedeutung seiner Vaterschaft. Er hat uns gezeugt, hat uns als seine Kinder ins Dasein gebracht, er ist verantwortlich dafür, dass wir seine Kinder geworden sind, er hat für uns als seine Kinder die Verantwortung übernommen, und alles mit diesem einen Ziel, uns dieser Linie entlang, auf diesem Weg an dieses Ziel zu bringen, nämlich, dass wir in jenes unaussprechliche Bewusstsein eintreten, dass er überhaupt nichts gegen uns hat, sondern sogar bis zum letztmöglichen Grade befriedigt ist.

Was immer von Gott hervorgeht, seien es Kinder oder seine Schöpfung, kommt mit der Bestimmung hervor, diese Herrlichkeit seiner vollkommenen Befriedigung zu erlangen. Am Ende der Bibel sind die Dinge genau so. Da herrscht ein Zustand der Herrlichkeit, ein glorreicher Zustand, der das Hervorgehen, die Ausstrahlung von Gottes eigener Befriedigung bedeutet. Paulus formuliert es so: «Vorherbestimmt, dem Bilde seines Sohnes gleichförmig zu werden» (Röm. 9,29). Was ist das? Sein SOHN! - «Mein geliebter Sohn, an welchem ich Wohlgefallen habe» (Mt. 3,17). Und wir sollen dem gleichförmig werden! Wir sollen Gottes eigene Einstellung seinem Sohne gegenüber erben, wir sollen in diese Position und in diesen Zustand gelangen, welche sein Sohn als die vollkommene Befriedigung des Vaters besetzt hält.

Seht ihr, die Behandlungen, die er als Vater uns zuteil werden lässt, verlaufen entlang dieser Linie. «Mein Sohn, achte nicht gering die Züchtigung des Herrn und verzage nicht, wenn du von ihm zurechtgewiesen wirst! Denn wen der Herr liebhat, den züchtigt er» (Hebr. 12,4b-6). Worum geht es bei dieser Züchtigung? «Alle Züchtigung aber scheint uns für den Augenblick nicht zur Freude, sondern zur Traurigkeit zu dienen; danach aber gibt sie eine friedsame Frucht der Gerechtigkeit denen, die durch sie geübt sind» (Hebr. 12,11). Was ist Gerechtigkeit? Es ist der vollständige Friede im Herzen, dass Gottes Sinn für Gerechtigkeit befriedigt worden ist.


Der Herr der Herrlichkeit

«Unser Herr Jesus Christus, der Herr der Herrlichkeit» nennt ihn Jakobus, und es ist etwas Wunderbares, dass Jakobus, sein eigener Bruder im Fleisch, dies von ihm sagen sollte! Es gab eine Zeit, da Jakobus nicht an ihn glaubte. «Denn selbst seine Brüder glaubten nicht an ihn» (Joh. 7,5), wurde früher einmal über Jakobus gesagt. Natürlich haben wir eine ziemlich schlaue Vorstellung, warum das so war. In jenen frühen Tagen waren Jakobus und die anderen Brüder von Jesus noch ein bisschen weltlich und hatten ein Auge auf das Geschäft, auf Erfolg, auf öffentliche Anerkennung geworfen, und sie wünschten besonders, sich mit den Autoritäten gut zu verstehen. Das ist Weltförmigkeit, nicht wahr? Es ist der Geist der Welt, der sich mit den Autoritäten gut stellen möchte. Dieser ihr ältester Bruder hatte einen Kurs eingeschlagen, der ihn in Schwierigkeiten mit den Leuten brachte, in deren Macht es stand, alles von ihm zu nehmen, und sie gehörten zu seiner Familie, was bedeutete, dass auch sie darunter zu leiden hatten, dass er diesen Kurs genommen hatte. Nun, lassen wir das, doch ich glaube, es ist ein ziemlich faires Urteil über diese Feststellung: «Selbst seine Brüder glaubten nicht an ihn». Sie konnten den Weg, den er eingeschlagen hatte, nicht akzeptieren, denn das machte sie nicht gerade populär.

Nun also haben wir hier seinen Bruder, der ihn viele Jahre später «Herrn der Herrlichkeit» nannte. Etwas ist geschehen! Jakobus sagt, sein eigener Bruder sei der «Herr der Herrlichkeit»! Einst glaubte er nicht an ihn, doch jetzt nennt er ihn «der Herr der Herrlichkeit». Das ist in der Tat etwas Wunderbares. Doch was meinte er damit, und was bedeutet es, ihn «Herrn der Herrlichkeit» zu nennen?

Nun, ihr wisst, dass, wenn jemand ein Lord, ein Herr, ist, er alles unter seiner Kontrolle hat. Solltet ihr ein «Lord» sein, dann sind die Dinge unter eurer Kontrolle und in eurer Gewalt. Ihr schreibt vor, wie sich die Dinge entwickeln sollen. Ja, ihr seid in dieser Situation Herr, ja, eigentlich in allen Situationen. Jesus ist Herr, und als Herr der Herrlichkeit befindet er sich in einer Position der Meisterschaft.

Petrus, der ihn zu einem bestimmten Zeitpunkt vehement verleugnet hat, sagte später: «Er ist der Herr aller» (Apg. 10,36). Eine große Sache hat sich in Petrus ereignet, genauso wie in Jakobus. In der Tat hat es sich in allen zugetragen, denn sie alle nannten ihn «Herrn». Wir wissen gerade aus dem Kontext der Worte von Petrus, dass er zu diesem Zeitpunkt die absolute Meisterschaft des Herrn Jesus anerkennen musste. Petrus argumentierte ein wenig. Es ist recht seltsam, dass er zu dieser Zeit mit dem Herrn Jesus argumentieren sollte. «Nicht so, Herr, denn ich habe noch nie etwas Gemeines oder Unreines gegessen», doch er musste sich der Meisterschaft des Herrn Jesus beugen, und er tat es auch. Dann sagte er: «Er ist der Herr aller», was bedeutete, dass er die Verantwortung sowohl für Petrus selbst als auch für jede Situation trug, und, da er die Verantwortung innehatte, wird diese Situation zu dem Ziel führen, das er beabsichtigt hatte. Wenn also Jakobus sagt: «der Herr der Herrlichkeit», bedeutet dies, dass der Herr Jesus die Verantwortung für alles trägt, um es in Herrlichkeit enden zu lassen.

Ihr braucht bloß das Buch der Apostelgeschichte durchzulesen, wie es genannt wird, und ihr werdet beim Durchlesen erkennen, dass der Herr der Herrlichkeit die Situationen im Griff hat. Ja, von Satz zu Satz, von Stufe zu Stufe. Wir brauchen bloß ein oder zwei Beispiele hervorzuheben.

Petrus sitzt im Gefängnis, seine Füße sind im Pflock, und vier Vierheiten von Soldaten bewachen ihn (rund um die Uhr), und die inneren und äußeren Türen des Gefängnisses sind vollständig verriegelt. Herodes hat ganz sichergestellt, dass gerade DIESER Mann nicht entrinnen konnte. Das sieht nach sehr schwierigen Aussichten aus, nicht wahr? Ich bezweifle, dass es irgend einem Menschen in jener Nacht möglich gewesen wäre, Petrus zu befreien. Auf jeden Fall waren alle Streitkräfte dieser Welt entschlossen, dass dieser Mensch nicht sollte entrinnen können. Er ist die Schlüsselperson, der strategische Kopf dieser neuen Bewegung, darum muss er sicher verwahrt werden. Also gut, tut alles, was ihr könnt und was ihr wollt. Trefft jede mögliche Vorsichtsmaßnahme, wendet jedes Maß an, um alles sicher zu stellen. Doch der Herr der Herrlichkeit hat andere Wege, und so kommt ein Engel und stößt Perus an, während er schlief.

Es ist recht wunderbar, dass, wenn der Herr der Herrlichkeit die Verantwortung trägt, ihr euch schlafen legen könnt, selbst wenn die Lage so ist, dass ihr am Morgen zu eurer Exekution abgeführt werden sollt. Ihr befindet euch in einer Todeszelle, und ihr wisst, dass ihr Morgen denselben Weg gehen werdet wie der andere Jakobus, d.h. dass ihr hingerichtet werdet. Trotzdem legt ihr euch ruhig für die Nacht schlafen. Nun, dazu braucht es den Herrn der Herrlichkeit, dass ihr das tun könnt, so dass ihr sagen könnt: «Der Herr hat diese Sache in die Hand genommen, darum gehe ich jetzt schlafen».

Ich erinnere mich an einen Mann, der hier im Westen war, in den sehr weit zurückliegenden wilden Tagen. Er war unterwegs, und kam zu einer Hütte, die in einer gefährlichen Gegend stand, wo Bären herumstreunten. Er war sehr müde nach der ganzen Tagesreise, doch er stellte fest, dass er die Hütte nicht betreten konnte. Er konnte bloß draußen unter der Wagendecke übernachten, so legte er sich dort nieder. Er gehörte dem Herrn an, und bevor er es sich bequem machte, las er einen Psalm: «Der Hüter Israels wird weder schlafen noch schlummern». Er sagte: «Nun, Herr, es ist unnötig, dass wir beide wachbleiben. Wenn du sagst, du würdest die ganze Nacht wachbleiben, dann lege ich mich schlafen!» Und so ging er und legte sich schlafen, und er hatte eine gute Nacht. Das heißt dem Herrn vertrauen!

Petrus legte sich also schlafen und der Engel stieß ihn an, schlug seine Ketten und Fesseln weg und sagte: «Steh auf und folge mir». Sie verließen die Wachen, die Zelle und die Ketten, und gingen durch das erste Tor hinaus, dann durch das nächste, bis sie zu äußren Tor kamen, das sich von selbst öffnete, und Petrus landete im Freien. Dieser Umstand, so scheinbar widersinnig und unmöglich, lag in den Händen des Herrn der Herrlichkeit. Und wie steht es mit der Herrlichkeit? Wir haben die Briefe von Petrus, viele Jahre später geschrieben, und es sind wunderbare Briefe, nicht wahr? Er führte ein wunderbares Leben, und so viel Reichtum ist uns mit dem Dienst von Petrus in diesen Briefe zugeflossen. Ja, da wurde Herrlichkeit sichtbar, und Jesus ist der Herr der Herrlichkeit.

Noch eine weitere Sache aus dem Buch der Apostelgeschichte. Wir befinden uns in Philippi. Paulus und Silas sind angekommen, weil der Herr sie dahin gesandt hat. «Sie versuchten, nach Asien einzudringen, doch der Heilige Geist erlaubte es ihnen nicht; und sie versuchten auch, nach Bithynien zu reisen, doch der Geist Jesu ließ es ihnen nicht zu». Als sie sich dann fragten, was das alles wohl zu bedeuten habe - «Warum wird uns nicht erlaubt, dahin oder dorthin zu gehen?» - sah Paulus in einer Vision einen Man aus Mazedonien, und und er hörte, wie dieser sagte: «Komm herüber nach Mazedonien und hilf uns!» «Und», sagte Lukas, «da wir schlossen, dass Gott uns berufen habe, auch ihnen das Evangelium zu verkündigen» (Apg. 16,10), setzten sie die Segel, erreichten Philippi, ganz sicher, dass der Herr sie dahin gesandt hatte - und das nächste, was sie wussten, war, dass sie sich in einem Verließ befanden, mit ihren Füßen fest im Block festgeklemmt und mit von schwerer Geißelung blutenden Rücken. Nun, was fangt ihr damit an? Wie könnt ihr das zusammenreimen? Es scheint ein absoluter Widerspruch zu sein, als sei ein großer Fehler gemacht worden. Sagen sie zueinander: «Wahrscheinlich haben wir unsere Führung nicht richtig verstanden»? Nein, kein bisschen! In diesem Zustand sangen und priesen sie Gott um Mitternacht. Der Herr der Herrlichkeit hat die Situation in der Hand, und das wird noch vor dem Morgengrauen unter Beweis gestellt. Es ereignet sich ein Erdbeben, die Gefangenen werden befreit, der Gefängniswärter und sein Haus werden gerettet und gleich getauft, und die Gemeinde in Philippi wird etabliert. Der Gefängniswärter und seine Familie waren unter den ersten Gliedern, und ich glaube nicht, dass seine Familie aus lauter Kindern bestand! Es heißt: «Sie redeten zu ihnen das Wort des Herrn», und ihr setzt kein kleines, unschuldiges Baby auf einen Stuhl und verkündigt ihm das Evangelium und lehrt es die Dinge von Christus. Nein, sie waren klug und alt genug, um die Lehre und Verkündigung von Paulus zu verstehen, und um sie anzunehmen, so wurden sie alle als vernünftige Personen getauft. Sie waren unter den ersten Gliedern jener Gemeinde; und wir haben diesen wunderbaren Brief aus dem Gefängnis von Paulus, viele Jahre später geschrieben, als er in Rom war. Wir würden doch diesen Brief an die Philipper für nichts hergeben, nicht wahr? Er ist sehr kostbar. Da ist der Herr der Herrlichkeit, seht ihr. Es ist das Buch der Taten des Heiligen Geistes, der Taten des Herrn der Herrlichkeit, denn er trägt die Verantwortung. Ich wünschte, wir könnten dies stets glauben, wenn wir im Gefängnis sind, angebunden, alle Dinge gegen uns, und wir eine schwere Zeit durchmachen! Wenn wir doch stets sagen könnten: «Der Herr ist der Herr der Herrlichkeit. Er trägt die Verantwortung dafür, und das Ende wird Herrlichkeit sein»! Nun, so funktioniert es tatsächlich, auch wenn er nachher zu uns sagen muss: «O, ihr Kleingläubigen! Warum habt ihr gezweifelt?» Obwohl wir in der Prüfung manchmal das Gefühl haben, dass nichts Herrliches in dieser Situation oder in unserem Zustand wahrzunehmen ist, so ist er doch am Ende treu, und wir stellen fest, dass Herrlichkeit das Ziel seiner seltsamen Wege ist. Er ist der Herr der Herrlichkeit, was bedeutet, dass er alles unter Kontrolle hält mit der Herrlichkeit im Visier.

Der Geist der Herrlichkeit

Petrus nennt den Heiligen Geist den «Geist der Herrlichkeit». Nun, als Hintergrund für diesen Titel des Heiligen Geistes ist der Kontext nötig. Wenn ihr diesen ersten Brief von Petrus lest, werdet ihr feststellen, dass es darin weitgehend um die Leiden des Volkes Gottes, an das er schreibt, geht. Es heißt, er schreibe «an die Auserwählten, welche Pilgrime sind in der Zerstreuung von Pontus, Galatien, Kappadozien, Asien und Bithynien, gemäß der Vorkenntnis Gottes, des Vaters». Dann beginnt er mit dieser Angelegenheit der Leiden dieses Volkes: «Geliebte, lasst euch durch die unter euch entstandene Feuerprobe nicht befremden, als widerführe euch etwas Fremdartiges» (1. Petr. 4,12).

Es steht eine Menge über die Leiden des Volkes gottes in diesem Brief von Petrus, und nachdem er die Leiden genannt hat, gibt es zwei Dinge, die er damit in Verbindung bringt: Zuerst Gnade, und dann Herrlichkeit, also Gnade, die in Herrlichkeit ausklingt. Es ist sehr hilfreich, zu beachten, wie Petrus von der Gnade spricht, aber leider gibt es in unseren Übersetzungen Stellen, wo das Wort verändert wird und wo das Wort «annehmbar» verwendet wird. In Kapitel 2,19 und 20 lesen wir: «Denn das ist ANNEHMBAR, wenn jemand aus Gewissenhaftigkeit gegenüber Gott Kränkungen erträgt, indem er zu Unrecht leidet. Denn was ist das für ein Ruhm, wenn ihr geduldig Schläge ertragt, weil ihr gesündigt habt? Wenn ihr aber für Gutestun leidet und es geduldig ertragt, dann ist das ANNEHMBAR für Gott». Wenn wir das jedoch richtigstellen, dann haber wir da etwas sehr Reiches: «Denn das ist GNADE, wenn jemand aus Gewissenhaftigkeit gegenüber gott Kränkungen erträgt, indem er zu Unrecht leidet. Denn was ist das für ein Ruhm, wenn ihr geduldig Schläge ertragt, weil ihr gesündigt habt? Wenn ihr aber für Gutestun leidet und es geduldig ertragt, dass ist das GNADE bei Gott». Gnade, dann Herrlichkeit. In Kapitel 5,10 sagt Petrus: «Der Gott aller Gnade aber, der uns berufen hat zu seiner ewigen Herrlichkeit in Christus Jesus, er selbst möge euch, nachdem ihr eine kurze Zeit gelitten habt, völlig zubereiten, festigen, stärken, gründen!» «Durch die Leiden dieser kurzen Zeit wird genügend Gnade vorhanden sein, um uns triumphieren zu lassen». Triumphierende Gnade im Leiden, das bedeutet Herrlichkeit.

Manchmal singen wir:

Jesus, dein Leben ist mein,
wohne stets in mir;
und lass mich sehen,
dass nichts mein Leben
von dir lostrennen kann.

Deine vollste Gabe, o Herr,
beanspruche ich nun auf dein Wort hin,
durch deinen geliebten Namen,
und berühre die beseligende Saite
des ausgeschütteten Lobpreises.

Diese Strophen kamen vom Bett eines Invaliden! Das ist etwas, nicht wahr? Nun, genau davon redet Petrus - die Leiden, die Feuerprobe, und dann sagt er: «Gnade darin bedeutet Herrlichkeit». Der Geist der Herrlichkeit.

Der Herr helfe uns! Wir können diese Dinge sagen, und ich sage sie sehr mit Bedacht, ich bin vorsichtig, denn wir können sehr leicht in Dingen, die wir sagen, auf die Probe gestellt werden. Der Geist der Herrlichkeit kann sich der Dinge bemächtigen, die uns zerstören könnten, und es könnte unser Verderben bedeuten, wenn wir ihnen gegenüber falsch reagierten, und sie in Herrlichkeit verwandeln. Paulus sagte: «Und wegen der übermäßigen Größe der Offenbarung - damit ich mich nicht überhebe - wurde mir ein Dorn für das Fleisch gegeben, ein Bote Satans, der mich schlägt, damit ich mich nicht über die Maßen erhebe. Bezüglich dieser Sache habe ich den Herrn dreimal angefleht» (und wenn Paulus den Herrn suchte, dann könnt ihr sicher sein, dass er das sehr gründlich tat, und wenn er dies dreimal tat, dann hat sich Paulus ganz in diese Sache hinein investiert!). «Und er sagte zu mir: Lass dir an meiner Gnade genug sein; denn meine Kraft wird in Schwachheit vollendet. Darum will ich mich umso mehr meiner Schwachheiten rühmen, damit die Kraft Christi auf mir ruhe» (2. Kor. 12,7-10).

Der Geist der Herrlichkeit kann sich unserer Prüfungen bemächtigen, und er wird es tun, wenn wir ihm vertrauen, und diese dunklen Dinge, diese harten, schmerzhaften Dinge, in Herrlichkeit verwandeln. Das heißt, in diesen Dingen wird er uns dazu führen, dass wir darin Gottes Wohlgefallen, Gottes Befriedigung, Gottes « Wohlgetan!» finden, und was herrlicheres könnten wir uns noch wünschen, als dass wir ihn sagen hören: «Wohlgetan, guter und treuer Knecht. Gehe ein zu deines Herrn Freude»?

Der Vater der Herrlichkeit, der Herr der Herrlichkeit und der Geist der Herrlichkeit. Der Herr möge dieses Wort in unsere Herzen einpflanzen.

In Übereinstimmung mit dem Wunsch von T. Austin-Sparks, dass das, was er frei erhalten hat, weitergegeben und nicht gewinnbringend verkauft werden sollte und dass seine Botschaften Wort für Wort reproduziert werden, bitten wir Sie, diese Botschaften mit anderen zu teilen und frei anzubieten, um seine Wünsche zu respektieren - frei von jeglichen Änderungen, kostenlos (außer notwendigen Vertriebskosten) und mit dieser Erklärung inklusive.