von T. Austin-Sparks
Schriftlesung: 2. Korinther 5,1-21
«Denn die Liebe Christi drängt uns...» (Vers 14)
«...damit die, welche leben, nicht mehr für sich selbst leben, sondern für den...» (Vers 15).
Das sind die zwei Fragmente, die unsere Betrachtung beherrschen sollen: «...die Liebe Christi drängt uns...», «...daher... für ihn». Obwohl diese Worte lange nach dem Tag geschrieben wurden, als der Apostel vom Christus Jesus ergriffen wurde, reichen sie dennoch zurück bis zum Anfang von allem in seiner Erfahrung, und sie bilden zudem eine sehr passende Einleitung zu seinem eigenen Leben; denn da wir nun sein Leben in beträchtlicher Vollständigkeit kennen, können wir erkennen, wie zutreffend diese Worte waren. In einem bestimmten Sinne können wir sagen, diese Worte seien eine Zusammenfassung des Lebens des Apostels Paulus. «Die Liebe Christi drängt uns...», «fortan nicht mehr für sich selbst, sondern für ihn...». Solche Empfindungen beherrschten in der Tat das Leben dieses Mannes seit dem Tage, an dem er dem Herrn begegnete bis zu dem Tag, da er seine irdische Aufgabe niederlegte.
Was in seinem eigenen Falle stimmte, versuchte er, allen andern auch beizubringen, damit es auch auf sie zutraf. Er bindet andere an sich selbst. Er sagt: «...die Liebe Christi drängt UNS...», «deshalb sind WIR überzeugt...», «damit DIE, welche leben...». Ob er ganz bestimmte Leute im Sinn hatte, als er dies schrieb, wissen wir nicht. Möglicherweise war dies nicht der Fall, und vielleicht war seine Verwendung des Plurals hier bloß der Ausdruck für sein eigenes, großes Verlangen, damit dies auf das ganze Volk Gottes zutreffen möchte. Er wusste, dass er selbst so sehr von dieser drängenden Liebe beherrscht war, und er wollte nicht, dass es sich in seinem Fall um eine Ausnahme handeln sollte; vielmehr sollte die Leidenschaft jedes Herzens mit dieser Erklärung zusammengefasst werden können: «die Liebe Christi drängt uns», «...daher... für ihn».
Ich habe den Eindruck, dass es vollkommen gerechtfertigt ist, diese Worte als den Willen Gottes für uns zu betrachten; sie legen gleichsam den Standard fest, den der Herr in unserem eigenen Fall eingehalten haben möchte, so dass auch wir mit derselben Tiefe von Realität sagen können: «...die Liebe Christi drängt uns...», «...daher... für ihn», nicht für uns selbst.
Wenn ich nochmals den ganzen Abschnitt überblickt, könnt ihr feststellen, dass sich dies einerseits auf das Kreuz bezieht, und andererseits auch auf auf unseren Dienst als Botschafter. Beachtet die Aussagen: «...wenn einer für alle gestorben ist, dann sind alle gestorben...»: als das Ergebnis von: «...für ihn...» - «dass die, welche leben, fortan nicht mehr für sich selbst leben, sondern für den, der für sie gestorben und auferstanden ist» (Vers 15). «Darum sind wir Botschafter an Christi Statt...» (Vers 20). Ihr könnt die Bedeutsamkeit des Wortes «darum» feststellen - «Darum sind wir Botschaft an Christi Statt...». Das ist es, was das «...fortan für ihn» bedeutet, und der Platz des Kreuzes ist ganz klar hier, dass wir uns ein für allemal der Angelegenheiten von Interesse entledigen, die sich von den Interessen Christi unterscheiden. Jener Tod mit dem Herrn Jesus war ein Tod, bei dem alle unsere persönlichen Interessen irgendwelcher Art für immer begraben wurden, und die Interessen des Herrn deshalb vorherrschend wurden, zu der einen Passion unserer Lebensweise, «...daher... für ihn» da zu sein. Aber wie? «Wir sind Botschafter... an Christi Statt». Das Kreuz bedeutet, dass der Herr Jesus zu unserer wirkliche Passion, zu unserer Aufgabe, zu unserem beherrschenden Interesse eines Lebens wird, das gekreuzigt wurde, dass all seinen eigenen Interessen gegenüber gestorben ist UM SEINER LIEBE WILLEN. «Die Liebe Christi drängt uns...».
Dies sagt uns in sehr klaren Worten, dass das Kreuz eine totale Hingabe an Christus bedeutet. Vielleicht haben wir das schon oft gehört. Doch es spielt für mich überhaupt keine Rolle, wie oft ich das schon gesagt oder gehört habe. Worauf es mir aber sehr ankommt, ist, dass wir uns dort befinden. Es liegt als eine ungeheure Last auf mir und als ein tiefes und starkes Sehnen in meinem Herzen, dass was hier steht, in Geist und Wahrheit auf uns alle zutreffen möge, so dass auch wir imstande sind, mit derselben Tiefe und Wirklichkeit, wie es der Apostel tat, sagen können: «Die Liebe Christi drängt uns...», «daher... für ihn», «wir sind Botschafter... an Christi Statt».
Das aber ruft nach derselben tiefen Hingabe an ihn, als es im Leben dieses Botschafters der Fall war. Das ruft nach derselben Bedeutung des Kreuzes in unserem Fall wie in dem seinen - nach einem vollständigen Tod aller Interessen, ausgenommen die des Herrn; das Leben vollständig nur noch für ihn. So sind Botschafter nun einmal. Botschafter sind keine Beamten, auf öffentlichem Boden angestellt. Sie sind Botschafter Christi, weil für sie die Interessen Christi von überragender Bedeutung sind, weil sie in ihren Herzen vorherrschen; denn wenn wir sagen: «die LIEBE Christi drängt uns», dann ist das eine Herzensangelegenheit zwischen dem Herrn Jesus und uns. So dass es einerseits um das Kreuz und eine totale Hingabe an den Herrn geht, und andererseits um
Das Kreuz und eine Leidenschaft für die Interessen des HerrnPaulus war ein exemplarischer Botschafter. Etwas, das man ihn oft sagen hörte, war: «Ich bin bereit...». Weit weg von in Not geratenen Gläubigen in Korinth schrieb er und sagte: «Ich bin bereit, zu euch zu kommen» (2. Kor. 12,14). Er war bereit, lange, ermüdende, schwierige und gefährliche Reisen im Interesse Christi in seinem Volk auf sich zu nehmen. Reisen waren zur Zeit von Paulus viel schwieriger als heute, und sie brachten ein schönes Stück mehr mit sich als heutige Reisen. Doch sagte er, mit einer echten Sorge für ihr geistliches Wohlergehen: «Ich bin bereit, zu euch zu kommen».
Den weit entfernten Römers schrieb er: «Ich bin bereit, euch das Evangelium zu verkündigen...» (Römer 1,15). Aus seinem Gefängnis in Rom, wo er seine Bereitschaft, auch ihnen das Evangelium zu verkündigen, erfüllt hatte, schrieb er schließlich an seinen Sohn Timotheus: «...Ich bin jetzt bereit, geopfert zu werden» (2. Tim. 4,6). Zu denen, die ihn davon abbringen wollten, mitten in den Rachen des Löwen in Jerusalem zu gehen, sagte er: «Ich bin bereit... in Jerusalem für den Namen des Herrn Jesus zu sterben» (Apg. 21,13).
Diese Bereitschaft hatte einen beträchtlichen Hintergrund. Wenn es an uns käme, sollten wir in einem gewissen Sinne sagen, dass wir bereit seien, aber ich frage mich, ob wir wirklich bereit SIND! Bereitschaft bedeutet mehr bloß etwas zu wollen. Die meisten von uns würden antworten und sagen: «Nun, wenn der Herr es will, dann bin ich bereit!» Aber sind wir wirklich bereit? Was machte die Bereitschaft aus im Falle des Apostels? Bei all unserer Bereitschaft ist es möglich, dass wir, bevor wir überhaupt schon weit gekommen sind, straucheln; dass wir bald aufgeben, und die Gründe dafür können ganz verschieden sein.
Wir wollen uns dem ganz klar stellen. Es ist nicht nötig, die Frage eines Botschafterdienstes an ein fernes Land einem Teil des öffentlichen Dienstes zu übertragen. Der Dienst eines Botschafters bezieht sich ebenso sehr auf den Platz, an dem wir in unserem Leben jetzt stehen. Er bezieht sich auf den Platz im Geschäftsleben. Wo immer wir sind, sind wir Botschafter. Nun denn, sind wir bereit? Sind wir so bereit, mit der Leidenschaft für die Interessen des Herrn Jesus, so dass wir gerade DA ganz an ihn hingegeben sind, um jene Interessen sicher zu stellen? Es ist seltsam: So viele sind bereit, sich mit anderen zu Freiversammlungen zusammen zu tun, das Evangelium den Unerretteten zu predigen, und sind sogar bereit, dafür in einer kalten Nacht draußen zu stehen; und doch müsste dieselbe Arbeit jeden Tag in ihrem persönlichen Umkreis getan werden, und sie tun nichts in dieser Richtung. Es ist genau dieselbe Arbeit. Aber ein Freiversammlungskreis, eine Plattform und das Predigen nach außen zu den Unerretteten ist eben viel romantischer, und ihr fühlt euch da viel kühner, als allein in eurer Firma oder am Platz eurer täglichen Berufung zu stehen. Der Test besteht deshalb darin, ob es euch um den Aspekt christlicher Arbeit geht, der mehr oder weniger öffentlich und offiziell ist, und der euch einen Vorteil über andere vermittelt, der euren Eifer anregt, oder ob eure Leidenschaft für Christus ständig vorhanden ist, wo immer ihr seid. Der Botschafterdienst ist nicht für Plattformen, für Versammlungen, für öffentliche Anlässe gedacht; der Botschafterdienst bezieht sich auf alle Orte, alle Zeiten, weil er nicht durch eine Anstellung oder durch eine Einladung zum Predigen, oder durch eine offizielle Stellung zustande kommt, sondern durch die Liebe Christi. «...Daher... für ihn»; nicht bei besonderen Gelegenheiten, sondern bei allen Gelegenheiten. Sind wir bereit?
Paulus nahm die Verantwortung über die Schiffsmannschaft auf sich, und er kümmerte sich um die geistlichen Interessen der Männer auf dem Schiff. Wo immer er war, im Gefängnis, auf Reisen, unterwegs, bei seinen Aufenthalten, war er ständig mit Hingabe und Eifer für die Interessen des Herrn Jesus im Einsatz. Das war ein Aspekt seiner Bereitschaft, und vielleicht ist es der, der am allgemeinsten angewandt werden und uns herausfordern sollte.
Aber es gibt noch andere Aspekte der Bereitschaft. Die Bereitschaft von Paulus basierte auf der Tatsache, dass er ein für allemal seine persönlichen geistlichen Probleme geregelt hatte. Ihr findet Paulus nie gebunden an und verstrickt in persönliche geistliche Probleme, in denen er kreiste und seine Runden drehte und es doch zu nichts brachte, weil ihn seine eigenen geistlichen Probleme ihm ständig zusetzten. PAULUS HATTE DIESE FRAGE AM ANFANG GEREGELT. Er überwand diesen Zaun und ging weg nach Arabien, und wenn Paulus sagte, er sei bereit, dann hatte er in geistlicher Beziehung Muße von sich selbst. Niemand ist in diesem Sinne bereit, der geistlich nicht von sich selbst frei ist. Damit meinen wir nicht, dass jede Frage, die je an uns herankommen mag, bereits beantwortet und jedes Problem gelöst ist, aber dass wir so sehr an Christus hingegeben sind, dass wir ganz sicher wissen, dass wenn wir mit dem Herrn weiter gehen, sich all diese Dinge von selbst lösen werden. Unsere Aufgabe ist es, WEITER ZU GEHEN, und geistlich von uns selber frei zu werden. Diejenigen, die in geistlicher Hinsicht ständig mit sich selbst beschäftigt sind, sind die Unfertigen, die eben nicht bereit sind. Warum hinterlegt ihre das euch «blockierende» Problem nicht einfach an einem Ort, wo ihr vertrauen könnt, dass der Herr sich darum kümmert, wann es ihm gefällt, und fahrt mit dem Geschäft des Herrn und mit seinen Interessen weiter? Warum erkennt ihr nicht einfach die verzweifelte Not, die in geistlicher Hinsicht in dieser Welt existiert und widmet euch ihr? Ich wage zu sagen, dass wir ihr in eure Taubenschläge zurückkehrt, ihr dann eure Problem gelöst vorfindet. Ihr werdet zurück kommen und feststellen, dass die Sache, die ihr für eine Weile liegen gelassen habt, sich um sich selbst gekümmert hat und für euch kein Problem mehr darstellt. Während ihr damit herumsitzt, bleiben die Interessen des Herrn liegen, und ihr kommt unterdessen nirgendwo hin. Hingabe an den Herrn auf diese Weise im Glauben ist das erste, was nötig ist, indem die Interessen des Herrn zur vordringlichen Sache werden, zur Leidenschaft eures Herzens. Es gibt nichts wie diese Hingabe an den Herrn, was unsere persönliche Probleme so leicht löst. Christus wird zum Befreier, wenn wir uns ihm hingeben. Das ist Bereitschaft.
Ein weiterer Aspekt der Bereitschaft von Paulus war dies, dass er die Kosten überschlagen hatte. Auch dies, wie die vorherige Frage, war ein für allemal geregelt worden. Paulus hatte sich gesetzt und sich mit der Sache auseinander gesetzt. Er hatte alles wohl erwogen. Er hatte sich gesagt: «Nun, ich habe den Namen, der und der Mann zu sein. Ich habe Ruf, ich habe eine Position, und ich habe Einfluss. Ich bin bekannt dafür, dass ich eine Linie, die ich eingeschlagen habe, rückhaltlos verfolge. Und da ich die Linie auf die Weise eingeschlagen habe, wie ich es eben tat, habe ich eine bestimmte Position gewonnen. Diese Position stellt sehr viel dar. Ich weiß sehr wohl, dass alle meine Freunde, und all Leute, die es, vom gegenwärtigen Standpunkt aus, wert sind, beachtet zu werden, in ihrem Denken der anderen Linie folgen als derjenigen, die jetzt vor mir liegt. Ich weiß, was sie denken. Ich kenne ihre Einstellung. Ich weiß, wie sie Menschen behandeln, die diesen Weg gehen. Ich weiß sehr wohl, dass es mich alles kosten wird. Es bedeutet, dass ich den guten Ruf, die Position, den Einfluss verliere, und, mehr als das, dass alle diejenigen, die jetzt für mich sind, die bisher so stark auf meiner Seite standen, meine erbittertsten Feinde werden. Ich weiß, dass es möglicherweise zur Folge haben wird, dass ich sowohl aus dem öffentlichen als auch aus dem häuslichen Leben hinausgeworfen werde. Ich weiß sehr wohl, dass, was sie Jesus von Nazareth antaten, nicht zögern werden es auch mir anzutun, doch mein ganzes Leben hängt mit der gewählten Linie zusammen». Er hatte alles von jedem Standpunkt aus erwogen, alles auf die Waage gelegt, und es ein für allemal geklärt. «Wenn ich diesen Kurs wähle, dann habe ich von dieser Welt nichts mehr zu erwarten als vollständige Gegnerschaft. Von all meinen Freunden habe ich nichts anderes zu erwarten als den Verlust von ALLEM». So hat es Paulus selber formuliert. Er hat die Kosten berechnet, so dass später, wenn die Dinge sich anfingen, so zu entwickeln, wie er es vorausgesehen hatte, er auf seinem Weg nicht stolperte. Er kam nicht zu einem Stillstand, um sich die ganze Sache noch einmal zu überlegen. Er ging weiter. All diese Dinge waren erledigt und lagen hinter ihm. So oft werden wir aufgehalten, weil wir uns mit den Kosten der Dinge auseinandersetzen müssen, mit dem Preis, der zu bezahlen ist, und dann stellen wir fest, dass wir dafür nicht bereit sind. «Ich bin bereit zu sterben...»; «ich bin bereit zu predigen...»; «ich bin bereit, zu gehen…»; «schon werde ich geopfert, und die letzten Tropfen meines Opfers fallen zu boden». (Das ist die wörtliche Übersetzung der Worte an Timotheus). Paulus schildert sich selbst als Trankopfer, das für Christus ausgegossen wird. Das ist Hingabe an Christus. Das ist eine Passion für die Interessen Christi. Das ist die Bedeutung des Kreuzes - «daher... für ihn». Dem Ich und allem Übrigen gegenüber gestorben.
Das ist für uns eine Herausforderung. Sind wir bereit? Sind wir losgetrennt vom Ich, von der Welt, und hängen wir durch seine Liebe an ihm, so dass seine Interessen wirklich ständig die beherrschenden Interessen unseres Lebens sind? Der Herr braucht mehr solche Männer und Frauen. Habt ihr euch zu einem mehr oder weniger gewöhnlichen Christenleben bequemt? Gehen wir einfach von Tag zu Tag, von Woche und Woche, und von Monat zu Monat, und vielleicht sogar von Jahr zu Jahr, einher ohne eine echte Leidenschaft in unserer Beziehung zum Herrn Jesus, um seine Interessen hier auf dieser Erde zu suchen? Beobachtet ihr genau die Interessen eures Herrn jeden Tag? Bringt ihr Opfer für diese Interessen? Ja, es kann sogar über euer häusliches Leben hereinbrechen. Geheiligt, wie ein Leben zuhause auch sein mag, wenn die Interessen des Herrn selbst das beanspruchen, seid ihr bereit - nein, nicht bloß bereit, sondern zur Stelle in diesem positiven Sinne? Ich meine nicht, dass euch die Sache nie bedrücken könne. Ich hege keinerlei Zweifel, dass Paulus sehr oft diesen Druck, diese Ermüdung, diese Kosten spürte, aber es gab für ihn diesbezüglich nie eine Frage, kein Zögern, wenn es um den Kurs ging, den er einschlagen sollte. «Ich bin bereit...!» Oh, hört doch den Herrn, den Ruf des Geistes nach dieser Hingabe eines echten Botschafters Jesu Christi! Betrachtet den eines Botschafters nicht als die Angelegenheit von besonderen Leute, die aufgrund von einer besonderen Beauftragung hinausziehen.
Wir begannen damit, dass wir aufzeigten, dass Paulus versuchte, die ganze Gruppe von Gläubigen in diesen Zustand der Betroffenheit in Bezug auf sich selbst zu bringen. Zu diesen korinthischen Gläubigen sagte er: «... wir ermahnen euch...»; «wir flehen euch an». Wir alle sind in die Position von Botschaftern berufen. Paulus hatte ein Interesse daran, dass jederzeit den Interessen des Herrn Jesus gedient wird.
Seid ihr bereit, auch euer Zuhause fahren zu lassen, wenn seine Interessen rufen? Seid ihr bereit, eure weltlichen Aussichten fahren zu lassen, wenn seine Interessen rufen? Seid ihr bereit, um seinen Interessen folgen zu können, die gute Meinung eurer Freunde, die Wertschätzung anderer, euren guten Ruf zu verlieren, zu verlieren, kurz: den Verlust von allem zu erleiden, wenn nur den Interessen des Herrn gedient wird? Haltet ihr alles hier in dieser Welt, ALLES - Position und alles andere - für die Interessen des Herrn frei? Seid ihr sicher, dass ihr alles, was ihr habt, für den Herrn benutzt? Benutzt ihr euer Heim? Benutzt ihr eure geschäftlichen Möglichkeiten? Benutzt ihr eure Mittel? Ist wirklich alles für ihn?
Ich bin mir bewusst, dass dies nichts Geringeres ist als ein Appell an euer Herz. Ihr findet hier nicht eine ganze Menge tiefgründiger Lehre, doch habe ich den Eindruck, dass es dies ist, was wir benötigen: ein Volk dieser Art, das wirklich mit einem wahren, konformen Hintergrund tun und sagen kann: «Die Liebe Christi drängt uns!» Nicht mehr für uns selbst, sondern für ihn! «Wir sind Botschafter ... an Christi Statt!» Diejenigen, die zuhause bleiben, die ihren Geschäften nachgehen und die Hausarbeit verrichten, sollten nicht weniger Botschafter sein als jene, die nach Übersee fahren. In uns sollte der Geist sein: «Ich bin bereit, zu predigen...», «ich bin bereit, zu gehen…», «ich bin bereit, zu sterben…». «Ich bin in diesem vollen Sinne von Bereitschaft bereit, mit dem Ergebnis, dass ich alles so locker halte, dass es mich nie davon abhalten kann, den Interessen des Herrn zu dienen.» Alles wird einzig in dem Licht betrachtet, inwiefern es dem Herrn dienen kann, und wenn es dem Herrn nicht dient, dann haben wir kein persönliches Interesse daran. Wenn wir aus irgend einem Grunde verpflichtet sind, in irgend einer bestimmten Sache in dieser Welt auszuharren, schön und gut, aber dann sind unsere Herzen nicht wegen irgend einem persönlichen Interesse darin (gefangen). Unser Herz kann nur insoweit dabei sein, als es unsere Pflicht erfordert. Wir wollen unsere Pflicht mit aller zur Verfügung stehen Kraft erfüllen, doch die Verbindung muss restlos den Interessen des Herrn dienen, so weit das überhaupt möglich ist.
Das ist die Einstellung in Bezug auf das Leben, das gefordert wird. Es ist möglich, dass dieser Geist, dieses Element, dieser echte Sorge und Leidenschaft für den Herrn aus dem Leben vieler verschwunden ist.
Botschafter sind nicht Botschafter, weil sie dazu angestellt worden sind, sondern «weil die Liebe Christi sie drängt». Wir sind nicht Botschafter von Kirchen, Gemeinschaften oder Versammlungen; wir sind Botschafter Christi. Der Herr schreibe dies in unsere Herzen!
Aus: «A Witness and a Testimony», November-Dezember1969
In Übereinstimmung mit dem Wunsch von T. Austin-Sparks, dass das, was er frei erhalten hat, weitergegeben und nicht gewinnbringend verkauft werden sollte und dass seine Botschaften Wort für Wort reproduziert werden, bitten wir Sie, diese Botschaften mit anderen zu teilen und frei anzubieten, um seine Wünsche zu respektieren - frei von jeglichen Änderungen, kostenlos (außer notwendigen Vertriebskosten) und mit dieser Erklärung inklusive.