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Geistliche Sicht

von T. Austin-Sparks

Kapitel 5 - Die Ursache und der Grund für Blindheit


«Wenn aber schon der Dienst des Todes, mit Buchstaben in Steine eingegraben, in Herrlichkeit geschah, so dass die Söhne Israels nicht fest in das Angesicht Moses schauen konnten wegen der Herrlichkeit seines Angesichts, die doch verging, wie wird nicht vielmehr der Dienst des Geistes in Herrlichkeit bestehen? Denn wenn der dienst der Verdammnis Herrlichkeit ist, so ist der dienst der Gerechtigkeit noch viel reicher an Herrlichkeit. Denn in dieser Hinsicht ist sogar das Verherrlichte nicht verherrlicht wegen der überragenden Herrlichkeit. Denn wenn das Vergehende in Herrlichkeit war, wie viel mehr besteht das Bleibende in Herrlichkeit! Da wir nun eine solche Hoffnung haben, so gehen wir mit großer Freimütigkeit vor und tun nicht wie Mose, der eine Decke über sein Angesicht legte, damit die Söhne Israels nicht auf das Ende des Vergehenden blicken sollten. Aber ihr Sinn ist verstockt worden, denn bis auf den heutigen Tag bleibt dieselbe Decke auf der Verlesung des Alten Testaments und wird nicht aufgedeckt, weil sie nur in Christus beseitigt wird. Aber bis heute, sooft Mose gelesen wird, liegt eine Decke auf ihrem Herzen. Dann aber, wenn es sich zum Herrn wendet, wird die Decke weggenommen. Der Herr aber ist der Geist; wo aber der Geist des Herrn ist, ist Freiheit. Wir alle aber schauen mit aufgedecktem Angesicht die Herrlichkeit des Herrn an und werden so verwandelt in dasselbe bild von Herrlichkeit zu Herrlichkeit, wie es vom Herrn, dem Geist, geschieht» (2. Kor. 3,7-18).

«Darum, da wir diesen Dienst haben, weil wir ja Erbarmen gefunden haben, ermatten wir nicht; sondern wir haben den geheimen Dingen, deren man sich schämen muss, entsagt und wandeln nicht in Arglist, noch verfälschen wir das Wort Gottes, sondern durch die Offenbarung der Wahrheit empfehlen wir uns jedem Gewissen der Menschen vor Gott. Wenn aber unser Evangelium doch verdeckt ist, so ist es nur bei denen verdeckt, die verloren gehen, den Ungläubigen, bei denen der Gott dieser Welt den Sinn verblendet hat, damit sie den Lichtglanz des Evangeliums von der Herrlichkeit des Christus, der Gottes Bild ist, nicht sehen. Denn wir predigen nicht uns selbst, sondern Christus Jesus als Herrn, uns aber als eure Sklaven um Jesu willen. Denn Gott, der gesagt hat: Aus Finsternis wird licht leuchten! Er ist es, der in unseren Herzen aufgeleuchtet ist zum Lichtglanz der Erkenntnis der Herrlichkeit Gottes im Angesicht Jesu Christi» (2. Kor. 4,1-6). font-family:Verdana">

Wir sind für diese Konferenz so geführt worden, uns mit der Angelegenheit der geistlichen Sicht zu befassen. In dieser Schriftstelle, die wir gelesen haben, haben wir einen andern Abschnitt, der genau diese Frage des Blindseins und Sehens berührt.

Zuerst einmal ist da die Tatsache der Blindheit - «der Gott dieser Welt (wörtlich: dieses Zeitalters) hat ... geblendet»; dann wird die Ursache angegeben: «der Gott dieser Welt (dieses Zeitalters)»; und dann haben wir auch den Grund oder den Zweck, nämlich: «damit sie den Lichtglanz des Evangeliums von der Herrlichkeit des Christus, der Gottes Bild ist, nicht sehen». Wir wollen das Thema in dieser Reihenfolge angehen.
Die Tatsache der Blindheit

Ihr werdet feststellen, dass eine Parallele gezogen wird zwischen Israel in den Tagen Moses und den Ungläubigen in den Tagen von Paulus. In beiden Fällen wird gesagt, es hänge eine Decke über ihren Herzen, über ihrem Verständnis, eine Decke, die draußen hält, die ausschließt, und deren Natur die einer verdunkelnden Blindheit ist. Zudem ist da auch noch ein Element von Gericht und Verurteilung in der Art, wie der Apostel davon spricht. Selbst im Blick auf Israel, als es vor dem Eingang des Zeltes der Zusammenkunft versammelt war, als Moses das Gesetz vorlas, sagt er im Grunde, dass, während Moses ein Tuch vor sein Gesicht hängen musste, weil sie die Herrlichkeit auf seinem Gesicht nicht ertragen konnten, dies in Wirklichkeit nicht wegen der Herrlichkeit war, die man nicht anschauen konnte, sondern wegen dem Zustand ihrer Gesinnung, ihres Herzens, wegen einer inneren Bedingung, die sie in sich trugen. Hätte ein anderer innerer Zustand vorgelegen, wäre das Tuch unnötig gewesen; sie hätten die Herrlichkeit anschauen und im Licht bleiben können. Doch das Tuch war eine äußere Repräsentation eines inneren Zustandes, der die Herrlichkeit Gottes verdeckte. Es war nie der Wunsch des Herrn, Seine Herrlichkeit zu verbergen, sondern vielmehr, sie zu manifestieren, und dass der Mensch in ihr verweilen, sie genießen sollte; es sollte überhaupt keinen Vorhang zwischen Gott und dem Menschen geben. Vorhänge waren stets etwas zwischen Gott und dem Menschen, und zwar wegen eines Umstandes, den Gott lieber nicht haben wollte.

Die blendende Macht des Unglaubens

So muss sie als etwas unter Verurteilung und Gericht da stehen, diese Dunkelheit, diese Blindheit, dieses Verbergen, dieses Ausschließen der Herrlichkeit Gottes; und dieser innere Zustand im Falle von Israel zur Zeit Moses, und von denen, die sich unter derselben Bedingung befanden in den Tagen von Paulus, und im Falle aller, die eine solche Position einnehmen, dieser innere Zustand, der wie ein Vorhang funktioniert, ist, wie wir so gut wissen von all dem, was über Israel gesagt wird, unverbesserlicher Unglaube. Es war Israels unverbesserlicher Unglaube, der sie blendete. Aber das zu sagen ist nicht allzu hilfreich. Es wird damit einfach eine Tatsache ausgesprochen, eine sehr bedrückende Tatsache. Wir kennen unsere Herzen genügend, um zu wissen, dass in uns allen ein unverbesserlicher Unglaube steckt, und wir möchten verstehen, weshalb dieser Unglaube vorhanden ist, und welcher Natur dieser ist, um so zu entdecken, wie der Vorhang entfernt werden kann; d.h. wie der Unglaube behandelt werden muss, so dass wir die Herrlichkeit des Herrn anschauen und im ewigen Licht wohnen können.


Licht auf Auferstehungs-Grund

Nun denn, werfen wir noch einmal einen Blick darauf, zu sehen, was der Herr seit je und stets zu tun gedenkt im Falle Israels. Wir können es so formulieren: Er versuchte stets, sie im Herzen, im Geist, im Leben dazu zu bringen, den Auferstehungs-Grund einzunehmen. Das wurde zuerst im Passahlamm in Ägypten sichtbar, als in jener furchtbaren Nacht in jedem Haus der Erstgeborene getötet wurde und der Tod überall lauerte. Doch Israel wurde, wie das oberflächlich immer angenommen wird, davon nicht ausgenommen. Es herrscht die flüchtige, oberflächliche Vorstellung, dass die Erstgeborenen in Israel nicht erschlagen wurden, nur die Erstgeborenen in Ägyptem. Doch auch in Israel wurden die Erstgeborenen getötet. Der Unterschied bestand nur darin, dass die Erstgeborenen in Ägypten tatsächlich getötet wurden, die Erstgeborenen in Israel jedoch stellvertretend. Als in jedem israelitischen Haus das Lamm geschlachtet wurde, für jeden einzelnen Haushalt, dann fiel dieses Lamm stellvertretend unter dasselbe Urteil wie die Erstgeborenen in ganz Ägypten, und in jenem Lamm ging Israel in stellvertretendem Sinne vom Tod ins Leben hinüber. In jenem Lamm wurde Israel praktisch durch den Tod auf Auferstehungs-Grund versetzt. Für Ägypten gab es keinen Auferstehungs-Grund; für Israel aber gab es ihn. Das ist der Unterschied. Doch starben alle, die einen tatsächlich, die andern durch Stellvertretung. So trachtete Gott schon bei der Gründung von Israels Leben als eine Nation danach, sie auf dem Grund der Auferstehung festzusetzen, was bedeutet, dass ein Tod stattgefunden hat, dass ein Ende herbei geführt worden war. Eine ganze Ordnung der Dinge wurde beendet, und eine vollständige andere Ordnung der Dinge wurde eingeführt, und um sie dazu zu bringen, ihre Stellung auf diesem neuen Grund, in dieser neuen Ordnung einzunehmen – das war Gottes große Anstrengung und Bedeutung des Passahs. Die Einhaltung des Passahs als festgesetzte Ordnung Jahr für Jahr in allen ihren Generationen und durch ihre ganze Geschichte hindurch war Gottes Art, zu zeigen, dass sie einer anderen Ordnung angehörten, der Ordnung der Auferstehung nämlich. Während Finsternis herrschte in jedem Haus Ägyptens und im ganzen Land Ägyptens, hatten die Kinder Israels Lichter in ihren Wohnungen. Denn Licht gibt es immer auf Auferstehungs-Grund, und nur auf Auferstehungs-Grund.

Dann, am Roten Meer, wurde dasselbe Prinzip wiederholt: ein Durchschreiten (des Todes) und Betreten von Auferstehungs-Grund. Nur Ägypten wurde verschlungen, doch für Israel auf der andern Seite gab es die Feuersäule als Licht auf dem Grund der Auferstehung – der Geist des Lichts und des Lebens. Sie hielten das Passah Jahr für Jahr unter Gottes Ordnung, um das Zeugnis zu bewahren für den Grund, auf dem sie als Nation standen.

Dann kam der Jordan; und es war bloß eine prinzipielle Wiederholung derselben Sache, die jetzt nötig wurde, zwar nicht durch ihren bloßen Zustand, sondern durch die Erkenntnis davon. Es ist fraglich, ob Israel, sei es in Ägypten oder am Roten Meer ein subjektives Verständnis davon hatte, was es bedeutete, was Gott beim Passah und am Roten Meer getan hatte, jetzt aber haben sie das subjektive Bewusstsein davon, dass es eine Notwendigkeit war. Sie hatten vierzig Jahre Zeit, es zu entdecken, und schließlich stimmten sie zu; sie stimmten Gott zu, dass ein absolut anderer Grund notwendig war, wenn sie im Licht bleiben wollten. Ihr seht, Gott versuchte ständig und durch jedes Mittel, Israel dazu zu bringen, den Auferstehungs-Grund einzunehmen und zu behalten, von dem aller natürliche Grund vollständig abgeschnitten worden war. Ihr unverbesserlicher Unglaube hatte zu seinem Hauptbestandteil ein Hängen am Nicht-Auferstehungs-Grund oder am natürlichen Grund.

Die Folge eines Lebens auf natürlichem Grund

Was ist der natürliche Grund? Nun, seht euch Israel an, und ihr könnt recht klar erkennen, welches der natürliche Grund ist. Der natürliche Grund ist stets ein Beziehen der Dinge auf sich selbst, ein Betrachten von allem im Licht von uns selbst, wie etwas sich auf uns auswirkt. Ihr seht schon ganz am Anfang, dass es dies war. Natürlich, die Befreiung am Anfang wirkte sich sehr positiv auf uns aus, und so waren wir sehr glücklich. Die gewaltige Befreiung am Roten Meer ist für uns eine gute Sache, und so sind wir heute voller Freude. Es wird immer so sein, solange die Dinge für uns gut stehen. Aber lasst uns spüren, dass wir geprüft werden sollen, bringt uns morgen an diesen oder jenen Ort, wo es nicht so offensichtlich ist, dass es uns etwas bringt, hört plötzlich das Lied auf, die Freude verlässt uns und das Murren setzt ein: «Sie murrten». O, wie oft wird gesagt, sie hätten gemurrt! Warum? Weil sie fleischlichen Grund eingenommen hatten, und auf diesem Grund wird stets der Unglaube sein Haupt erheben.

Die Kraft des Unglaubens ist eben dies: persönliche, natürliche Interessen und Überlegungen; dass wir die Dinge im Lichte unseres eigenen Vor- bzw. Nachteils betrachten. Gebt dieser Gesinnung Gelegenheit, auch nur für einen Augenblick hochzukommen, und es wird nicht lange dauern, bevor ihr anfangt, die Dinge in Frage zu stellen und zu zweifeln und euch im Zustand des Unglaubens befindet; denn das Wesen des Glaubens ist das genaue Gegenteil davon. Wenn die Dinge gegen euch und eure Interessen verlaufen, und ihr verliert euer Leben und alles was ihr habt, und ihr dann dennoch an Gott glaubt, Gott vertraut – das ist in der Tat Glaube, das ist das Wesen des Glaubens. Doch das ist kein echter Glaube, wenn wir nur dann an Gott glauben, wenn die Sonne scheint und alles gut läuft. Israel nahm so fortwährend natürlichen Grund ein, dass sie sich mehr im Unglauben als im Glauben befanden. Das war es, das sie blendete. Blinder Unglaube, wenn wir uns dran machen, ihn zu analysieren, bedeutet deshalb einfach, dass wir einen natürlichen Grund einnehmen, der ein anderer als Auferstehungs-Grund ist. Das heißt, wir befinden uns auf einem Grund, den Gott unter einen Fluch gestellt, den Gott verboten hat, auf den Gott die Warnung: Nicht betreten! Geschrieben hat. Wenn wir nur in unseren Herzen diese Warnschilder Gottes sehen könnten, die über das ganze Territorium von Eigeninteresse, weltlichen Überlegungen usw. verstreut sind, würden wir vor sehr vielem von dem Elend bewahrt, das dann in unser Leben kommt.

Nun, ihr seht, das ganze natürliche Leben ist eine blinde Angelegenheit, und das Maß, in dem wir von der Natur beherrscht werden, ist auch das Maß unserer Blindheit. «Der natürliche Mensch», sagt der Geist Gottes, «nimmt nicht an, was vom Geist Gottes kommt ... er kann sie nicht kennen, weil sie geistlich beurteilt werden müssen» oder «durch geistliche Mittel» (1. Kor. 2,14). Das ganze natürliche Leben ist eine blinde Sache. Das Maß, in dem wir diesen Grund einnehmen, ist auch das Maß unserer Blindheit. Gott war bestrebt, Israel von diesem Grund weg und auf Auferstehungsgrund zu bringen, so dass es nicht durch die Natur, sondern vom Geist beherrscht wird. Und vom Geist beherrscht zu werden bedeutet, im Licht zu wandeln; es bedeutet, Licht zu haben, es bedeutet zu sehen.

Ein Leben im Geist

«Der Herr aber ist der Geist, und wo der Geist des Herrn ist, da ist Freiheit» (2. Kor. 3,17). Freiheit wovon? Nun, Freiheit vom Tuchvorhang. «Wenn es sich aber zum Herrn wendet, dann wird der Vorhang weggenommen»; Knechtschaft, Begrenzung werden weggenommen. Und «der Herr ist der Geist». Auf dem Grund des Geistes zu stehen, was ja nichts anderes als Auferstehungs-Grund ist, wo das natürliche Leben beseitigt worden ist, bedeutet deshalb, von der Blindheit befreit worden und im Licht zu sein. Ein Leben im Geist! Israel steht für immer da, um mit unmissverständlichem Ton zu erklären, dass Religion nicht notwendigerweise Erleuchtung bedeutet, und selbst die Schrift zu besitzen nicht notwendigerweise zur Erleuchtung führt. «Wenn Moses gelesen wird, liegt ein Tuch über ihrem Herzen». «Wenn Moses gelesen wird...». Paulus sprach ein sehr starkes Wort bezüglich der Schrift und der Propheten, die sie jeden Tag lasen; sie wüssten nicht, was es bedeutete, sie würden den Sinn nicht wahrnehmen, sondern befänden sich noch immer im Dunkeln, in Blindheit. Nein, nicht einmal die Schrift zu haben bringt automatisch Erleuchtung mit sich.

Die Botschaft vom 2. Korintherbrief richtet sich ebenso sehr an die Christen als an Ungläubige, wenn nicht sogar noch mehr an jene, besonders diese Botschaft vom Tuch, von der Blindheit und vom Sehen; denn wo ist der Christ, der schon völlig und endgültig vom natürlichen Leben befreit worden ist? Erleuchtung ist schließlich eine relative Sache, d.h. es ist eine Sache des «mehr oder weniger». Daher auch das immer wiederkehrende starke Drängen und Ermahnen der Gläubigen, im Licht, im Geist, zu wandeln, denn nur so kann sich diese Angelegenheit des geistlichen Sehens und Verstehens entwickeln und voran schreiten. Ein Leben im Geist – das ist bloß eine andere Weise, zu sagen: ein Leben auf Auferstehungs-Grund.

Was wir bisher gesagt haben, ist dies: Dass die Blindheit, die sich über das ganze natürliche Leben ausbreitet, ihre Kraft aus der Wahl und Akzeptanz des natürlichen Lebens von Seiten derer, die es betrifft, bezieht und von da her operiert. Sie ist aber nicht nötig, und sie ist nicht Gottes Wille. Gottes Verlangen ist es, dass wir im Lichte sind, dass wir Seine Herrlichkeit sehen sollten, dass es überhaupt keinen Tuchvorhang geben sollte. Das ist Sein Wunsch, dass der Vorhang weggenommen wird. Doch ist Eines notwendig, nämlich, dass wir zu jenem Passah kommen, zu jenem Tod, welcher der Tod des natürlichen Lebens ist und der ein absolut neues Leben einführt, ein Leben des Geistes, in der eine neue Fähigkeit, eine neue Kraft, eine neuer Raum zum Sehen geschaffen wird. Das ist etwas sehr Wichtiges. Ich könnte sehr wohl den Rest der noch verfügbaren Zeit mit diesem Thema verbringen, es ist so wichtig für uns als das Volk des Herrn.

Wann wird das Volk Gottes, das die Schrift hat, und das die Schrift wenigstens dem Buchstaben nach so gut kennt, wann wird es dazu kommen, wahrzunehmen und zu erkennen, dass, wenn sie wirklich mit Christus gekreuzigt sein würden, wenn sie in Seinem Tod gestorben und zusammen mit Ihm auferweckt worden wären und den Geist empfangen hätten, sie Licht in ihren Wohnungen hätten? «Die Salbung, die ihr empfangen habt, bleibt in euch, und ihr braucht niemanden, der euch lehrt... denn Seine Salbung wird euch alles lehren» (1. Joh. 2,27). Wann werden die Gläubigen, wann werden die Christen so weit sein, dass sie dies erkennen? Warum müssen Christen, die die Schrift dem Buchstaben nach kennen, da und dorthin rennen und andere um Rat fragen in Sachen, die ihre eigene geistliche Erkenntnis entscheidend beeinflussen? Ich meine nicht, es sei falsch, Rat zu bekommen, es sei falsch, zu wissen, was andere Kinder Gottes bezüglich bestimmter Dinge erfahren, denken oder fühlen. Wenn wir aber unsere eigene Einstellung auf ihren Schlussfolgerungen aufbauen, stehen wir in großer Gefahr. Die letzte Autorität und der letzte Schiedsrichter in allen Angelegenheiten ist der Geist Gottes, der Geist der Salbung. Wir mögen von einander Hilfe empfangen, aber ich hoffe doch, dass ihr eure eigene Stellung nicht auf das gründet, was ich jetzt sage, nur weil ich es gesagt habe. Tut das bitte nicht. Ich möchte nicht, dass ihr das tut, und ich bitte euch auch nicht darum. Was ich sage, ist dies: Hört zu, nehmt Notiz davon, und dann geht zu der endgültigen Autorität, die in euch ist, wenn ihr ein Kind Gottes seid, und bittet Ihn, die Wahrheit zu bestätigen oder euch etwas anderes zu zeigen. Das ist euer Recht, euer Geburtsrecht, das Geburtsrecht jedes Kindes Gottes, sich im innewohnenden Geist des Lichts, des Geistes Gottes, zu bewegen.

Ich frage mich, wo sich Paulus befunden hätte, hätte er den gegenteiligen Lauf genommen hätte als den, der er schließlich nahm? «Als es aber dem, der mich von meiner Mutter Leibe an ausgewählt ... hat, gefiel, seinen Sohn in mir zu offenbaren ..., zog ich nicht Fleisch und Blut zu Rate; ich ging auch nicht nach Jerusalem hinauf zu denen, die vor mir Apostel waren, sondern ich ging sogleich fort nach Arabien» (Gal. 1,15-17). Ich frage mich, was wohl geschehen wäre, wenn er nach Jerusalem hinauf gegangen wäre und alles denjenigen vorgelegt hätte, die vor ihm Apostel waren? Wir wissen aufgrund der darauf folgenden Ereignisse, dass eines der Dinge, die sie ihm gesagt hätten, folgendes gewesen wäre: «Sieh mal, pass auf, Paulus! Du sagst, auf dem Weg nach Damaskus habe dir Jesus anscheinend etwas in der Richtung gesagt, du solltest zu den Heiden gehen; sei vorsichtig! Sie hätten ihm eine Szene gemacht wegen dieser Sache mit den Heiden. Ihr wisst, was nachher geschah. Ihr wisst, wie in diesem Punkt Jahre später sogar Petrus beim Heucheln ertappt wurde. Ihr wisst, wie diese Apostel, die vor ihm in Jerusalem waren, bezüglich dieser Sache immer zurückhaltend waren, und hätte Paulus vor ihnen kapituliert, hätte es nie diesen großen Apostel an die Heiden, , den großen Apostel des Leibes Christi mit seiner Offenbarung des Geheimnisses von der Einheit aller in Christus, von Juden und Griechen, gegeben. Er legte diese Sache selbst denen nicht vor, die vor ihm Apostel waren, um sie zu fragen, ob er recht hatte oder nicht, ob dies gesund sei oder nicht. O nein! Er hatte die Salbung in Damaskus empfangen; Hananias legte ihm die Hände auf und er empfing den Geist, und von jenem Tage an, obwohl Paulus stets bereit und froh war, Gemeinschaft mit diesen Brüdern zu haben, obwohl er ihnen gegenüber nie eine überlegene oder unabhängige Position einnahm, obwohl er stets offen war, mit ihnen zu konferieren, so war er dennoch ein Mann, der vom Geist regiert wurde.

Ich weiß, ihr müsst vorsichtig sein, wie ihr das aufnehmt, was ich sage. Ihr könnt nur sicher sein, wenn ihr jemand seid, der sich nicht als unabhängiges Individuum mit dem Heiligen Geist aufführt, sondern der vollständige Gemeinschaft, Demut, Unterordnung, Offenheit des Herzens pflegt, mit der Bereitschaft, auch auf das zu hören und dem zu gehorchen, was durch andere kommt, wenn der Geist Zeugnis ablegt für die Wahrheit. Doch das alles hängt von eurem inneren Zustand ab, ob ihr euch auf natürlichem oder geistlichem Grund befindet, auf dem Grund der alten Schöpfung oder auf Auferstehungs-Grund. Doch wenn ihr auf Auferstehungs-Grund steht, wo nicht das natürliche Leben, sondern der Geist regiert, ihr Lieben, dann habt ihr das Recht, das Vorrecht und den Segen, zu erfahren, wie der Geist eurem Herzen Zeugnis gibt und wie die Salbung euch alles lehrt bezüglich jeder möglichen Angelegenheit, ob sie richtig oder falsch ist. Wann wird das Volk des Herrn das wissen, das erkennen?

Ihr seht, es ist diese andere Sache, die so vielen des Lichtes beraubt, das der Herr ihnen geben möchte. Der Herr möchte sie zu einer größeren Fülle der Erkenntnis Seines Sohnes führen, der Erweiterung ihres geistlichen Verständnisses, doch vernachlässigen sie die Gabe, die in ihnen ist. Sie vernachlässigen den Heiligen Geist als ihr Erleuchter, Lehrer, Instruktor, Führer und Schiedsrichter, und sie gehen zu diesem und jenem, zu dieser und jener Autorität und sagen: Was denkt ihr darüber? Wenn ihr meint, es sei falsch, dann lass ich die Finger davon! Es ist für das geistliche Verständnis verhängnisvoll, das zu tun. Das würde bedeuten, dass wir uns auf natürlichen Grund begeben.

Nun, der Herr möchte, dass wir von diesem Grund loskommen. Diese Angelegenheit, den Auferstehungs-Grund einzunehmen, ein Leben im Geist zu führen, ist das Allerwichtigste, wenn wir zu einer vollen Erkenntnis des Sohnes Gottes gelangen wollen. Wie viel mehr könnten wir doch darüber noch sagen! Lasst uns sorgfältig darauf achten, wer unsere Autoritäten sind. So viele liebe Kinder Gottes sind, individuell und kollektiv, in schreckliche und kummervolle Knechtschaft, Eingrenzung und Verwirrung geraten, weil sie ständig zu menschlichen Autoritäten zurückgekehrt sind, zu diesem großen Führer oder zu jenem, zu diesem Mann, der doch so sehr vom Herrn gebraucht wurde, zu jenem Mann, der so viel geistliches Licht hatte. «Der Herr hat noch viel mehr Licht und Wahrheit, das Er aus Seinem Wort hervorbrechen lassen kann», als dieser oder jener Diener Gottes je besaß. Seht ihr, was ich meine? Wir bekommen allen Gewinn an Licht, die Gott hingegebene Menschen gegeben wird und trachten danach, von echtem Licht zu profitieren, aber wir wollen nie in Knechtschaft geraten und sagen: «Das ist alles. Mehr gibt es nicht!» Das darf nie eintreten! Wir müssen unseren Auferstehungs-Grund aufrechterhalten. Und wer kann diesen je ausschöpfen? Mit andern Worten: Wer könnte je die Bedeutung des auferstandenen Christus ausschöpfen? Er ist ein unendlicher Vorrat, das weit entfernte Land! Kein Mensch hat je mehr erreicht als bloß den Anfang davon, die Bedeutung des auferstandenen Christus zu erkennen. Und wenn es einen Mann gegeben hat, der mehr von dieser Bedeutung erfasst hat als irgend ein anderer, dann glaube ich ist das Paulus. Doch auch er ruft aus der letzten seiner Gefangenschaften: «Ihn will ich erkennen!» - «Ich halte alles für Verlust um der unübertrefflichen Größe der Erkenntnis Christi Jesu, meines Herrn, willen, um dessentwillen ich alles eingebüßt habe und es für Dreck halte» (Phil. 3,8). Unmittelbar am Ende eines Lebens wie dem seinen, des Lebens eines Mannes, der sagen konnte: Vor vierzehn Jahren kannte ich einen Menschen in Christus, der in den dritten Himmel aufgenommen wurde und unaussprechliche Dinge sah, von denen zu reden einem Menschen nicht erlaubt ist» (2. Kor. 12,2-3), und doch sagte er noch immer: Ihn will ich erkennen! Ich sage nochmals: Kein Mensch, auch Paulus nicht, hat je mehr erreicht als bloß den Anfang davon, den auferstandenen Christus zu erkennen. «Was kein Auge gesehen und kein Ohr gehört hat und in keines Menschen Herz gekommen ist, was Gott denen bereitet hat, die ihn lieben. Uns aber hat Gott es geoffenbart durch Seinen Geist» (1. Kor. 2,9-10). Ihr seht also, der Geist hat diese unerforschlichen Reichtümer, um sie uns zu offenbaren. So viel denn zu der Blindheit, die dadurch kommt, dass wir den natürlichen Grund einnehmen, welche Form dies auch immer annehmen mag.

Die Ursache für die Blindheit

Noch ein, zwei Worte zur Ursache. «Der Gott dieser Welt hat ... geblendet». In diesem Satz stecken zwei Dinge. Erstens: Diese Blindheit ist letztlich nicht nur natürlich, sie ist übernatürlich. Wir haben noch nicht alles gesagt, wenn wir feststellen, die Natur sei ein blinder Bereich. Nein, es gibt bezüglich dieser Blindheit etwas noch viel Unheilvolleres als das. Es ist eine übernatürliche Blindheit, aber es ist eine boshaft übernatürliche Blindheit. Sie ist das Werk des Teufels. Hier liegt der Grund, weshalb das Empfangen von geistlicher Sicht stets mit einem solch furchtbaren Konflikt beladen ist. Niemand bekommt je Sicht und Verständnis durch den Geist, ohne Kampf, ohne dass er einen Preis dafür zahlen muss, ohne eine fürchterliches Maß von Leiden. Jedes bisschen geistlicher Einsicht und Erleuchtung ist eine kostspielige Sache. Paulus für sie viel Zeit auf den Knien verbringen, was die Heiligen betraf. «Ich beuge meine Knie»; ich bete, dass «der Gott unseres Herrn Jesus Christus, der Vater der Herrlichkeit, euch den Geist der Weisheit und Offenbarung gebe, um ihn zu erkennen» (Eph. 1,17). Es ist etwas, das durchgebetet werden muss, und es ist nicht ohne Bedeutung, dass im Epheserbrief das Gebet so sehr in Verbindung mit dem gebracht wird, was in Kapitel 6 geoffenbart wird: «Denn unser Kampf ist ... gegen die Gewalten, gegen die Mächte, gegen die Weltbeherrscher dieser Finsternis, gegen die geistigen Mächte der Bosheit in der Himmelswelt. Deshalb ergreift die ganze Waffenrüstung Gottes» - dies, und das und jenes - «... mit allem Gebet und Flehen und betet zu jeder Zeit im Geist». «Ich bete, dass er euch gebe ... den Geist der Weisheit und Offenbarung, um ihn zu erkennen». Ihr seht, es ist alles ein Ganzes. Die Erklärung liegt hier, im «Gott dieser Welt». Wir haben es mit etwas Übernatürlichem zu tun bei dieser geistlichen Blindheit. Wir haben es mit den ganzen kosmischen Mächten des Bösen zu tun, mit all jenen Intelligenzen, die wirksam sind, um die Menschen in Blindheit zu halten.

Es ist nichts Geringes, wahre geistliche Sicht zu haben. Dies stellt einen gewaltigen Sieg dar. Sie kommt nicht einfach zu euch, wenn ihr passiv dasitzt und den Mund öffnet, damit sie auftaucht. Es müssen Übungen hinsichtlich dieser Sache stattfinden. Ihr habt es direkt mit der vollen Macht des Gottes dieser Welt zu tun, wenn ihr euch wirklich nach geistlichem Verständnis ausstreckt. Es ist ein übernatürlicher Kampf. So ist jedes bisschen Dienst, der ein Dienst von wahrer Offenbarung sein will, von Konflikt umgeben. Konflikt geht ihm voraus, Konflikt begleitet ihn, und Konflikt folgt ihm hinterher. So ist es nun einmal.

Hier liegt denn auch die Notwendigkeit, dass wir hinsichtlich des Lichtes Übungen durchlaufen haben; ihr könnt nicht einfach für gegeben hinnehmen, dass, wenn ihr davon hört, ihr es auch schon habt; ihr benötigt nachträglich ganz definitive Behandlungen von Seiten des Herrn, damit ihr in das, was Er euch beizubringen versucht, auch wirklich eintretet, und damit ihr euch nicht selber betrügt, indem ihr annehmt, ihr wüsstet es jetzt, weil ihr es mit den entsprechenden Begriffen gehört habt. Ihr wisst es ziemlich sicher noch nicht. Es mag sein Licht noch nicht frei gegeben haben; vielleicht ist noch ein Kampf nötig in dieser Sache.

Wenn wir es nur wüssten: Eine sehr große Zahl von Konflikten, die in unserem Leben auftauchen, geschehen deshalb, weil Gott versucht, uns auf dem Weg weiter zu bringen, unsere Augen für Ihn selbst zu öffnen, uns in das Licht Seines Sohnes zu bringen. Gott trachtet danach, unseren geistlichen Horizont zu erweitern, und genau dagegen ist der Feind, und er lässt das nicht zu, sofern er dies kann. So entsteht ein Konflikt. Vielleicht verstehen wir es nicht, aber sehr oft, mehr als nicht, ist es genau dies, nämlich, dass Gott hinter etwas her ist, und der Feind sagt: Das werden sie nicht sehen, wenn ich es verhindern kann. So erhebt sich ein gewaltiger Kampf! Diese Blindheit ist übernatürlich, genauso wie Erleuchtung übernatürlich ist.

«Der Gott dieser Welt»! Diese Bezeichnung mag mehr aussagen als bloß eine gewisse Zeitperiode. Sie bedeutet vielleicht: alle Zeit, denn Satan erlangte das Königtum über den Menschen schon ganz am Anfang. Das war es, was er wollte: die Stelle Gottes einnehmen und den vollen Wert (worth-ship – Anspielung auf: worship – Anbetung) des Menschenlebens. Er wollte Gott sein und angebetet werden, was ganz einfach bedeutet, das, was der Mensch an Wert besitzt, an sich zu nehmen. Gott machte den Menschen mit der Absicht, dass er das Vehikel sein soll, um Gott etwas zu Seinem Vergnügen und zu Seiner Ehre einzubringen, etwas, was Gottes würdig ist, damit Gott eine Würdigkeit (worth-ship) aus dem Menschen bekommen soll, und so sagte sich Satan: Ich werde mir diese Würdigkeit aneignen. Gott hat etwas in diese Schöpfung investiert, etwas, das Er für sich selbst gewinnen will; und genau das werde ich mir holen! Was also damals im Garten Eden geschah, war Satans Art, Gott im menschlichen Herzen, im Sinn des Menschen, zu ersetzen, und das vom Menschen sich anzueignen, was allein Gottes Recht war – die Anbetung. So erlangte Satan, durch des Menschen Zustimmung und Fall, Gottes Stellung in dieser Welt, und er hat sie je seither innegehabt. «Dieses Zeitalter» bedeutet einfach den Lauf dieser Welt. «Der Gott dieses Zeitalters»!

Nun, die größte Bedrohung für Satans göttliche Stellung ist geistliche Erleuchtung. Er kann diese Stellung nicht lange halten, sobald eure Augen geöffnet worden sind. O, wenn ein Herz einmal erleuchtet ist, ist Satans Macht sofort gebrochen. So sagte der Herr, in Übereinstimmung mit dieser Tatsache, auf dem Weg nach Damaskus zu Paulus: «... zu denen ich dich sende, ihre Augen zu öffnen, dass sie sich bekehren von der Finsternis zum Licht und von der Macht des Satans zu Gott» (Apg. 26.17-18). Die beiden Dinge gehen zusammen: Von der Finsternis zum Licht; von der Macht Satans zu Gott. Ich wiederhole: Die größte Bedrohung und Gefahr für Satan und seine Stellung ist geistliche Erleuchtung. Daher muss er einen Grund finden, um seine Position weiterzuführen und aufrechtzuerhalten, nämlich seine Stellung als Gott in diesem Zeitalter. Und welcher Grund wird ihn in dieser Sache zufrieden stellen? Die Antwortet lautet: Der natürliche Grund. Ihr begebt euch auf natürlichen Grund, und schon habt ihr Satan das Besitzrecht übertragen. Jedesmal wenn wir das tun, wird Satans Halt gestärkt.


Das Ziel des bindenden Wirkens Satans

Wir wollen das Dritte nur noch erwähnen und kurz andeuten. Welches ist der Zweck oder das Ziel des bindenden Wirkens Satans? Es ist, «damit sie den Lichtglanz des Evangeliums von der Herrlichkeit des Christus, der Gottes Bild ist, nicht sehen» (2. Kor. 4,4). Die Herrlichkeit Christi; das Evangelium von der Herrlichkeit Christi; das Licht des Evangeliums von der Herrlichkeit Christi; der das Bild Gottes ist; damit es ihnen nicht aufgeht, damit es über ihnen nicht aufgeht, hat der Gott dieser Welt sie geblendet.

Was also ist das Ziel? Wir werden zurückgeführt in die zeitlose Vergangenheit, als der Sohn in den Ratschlüssen Gottes zum Erbe aller Dinge bestimmt wurde. Er, der Gott gleich war, wurde bestimmt, alle Dinge zu erben. Als dies im Himmel bekannt wurde, gab es unter den Heerscharen von Engeln einen, in dessen Herz Ungerechtigkeit gefunden wurde. Diese Ungerechtigkeit bestand in dem Stolz, dieses Gottgleichsein zu begehren und dieses Erbe zu ergattern. Sein Herz erhob sich und er sagte: «Ich will meinen Thron über die Sterne Gottes erheben ... ich will dem Allerhöchsten gleich sein» (Jesaja 14,12-14; Hes. 28,11-19), und indem er dies aussprach, offenbarte er seine Eifersucht dem Sohn Gottes gegenüber; und aus dieser Ungerechtigkeit seines Herzens heraus, aus diesem Stolz, aus dieser Eifersucht seines Herzens verlor er seine Stellung dort, und er ist herab gekommen und verfolgt nun den Lauf seiner Feindschaft durch alle Zeitalter hindurch, damit die Menschen den Sohn Gottes nie erkennen, sofern er es verhindern kann. Damit sie das Licht der Herrlichkeit Christi nicht sehen sollen, verdunkelte und blendete er sie. Dies geschah, um den Sohn auszuschließen.

Das bedeutet gewiss etwas Ungeheuerliches, was Christus betrifft, wenn Satan mit seiner großen Intelligenz und seinem Verständnis erkennt, dass, wenn die Menschen diesen Sohn sehen, dies die größte Sache ist, die je geschehen könnte. Alles in der Absicht Gottes hängt damit zusammen. Der ganze große Vorsatz Gottes mit der Schöpfung dieser Welt und dieses Universums hängt davon ab. Es ist alles auf den Sohn übertragen, und wenn die Menschen den Sohn sehen, dann erreicht Gott Sein Ziel und verwirklicht Seinen Vorsatz. Satan sagt: Das darf nicht sein, sie dürfen den Sohn nicht sehen! Der Gott dieser Welt hat ihren Sinn geblendet, damit sie das Licht der Herrlichkeit Christi, der das Bild Gottes ist, nicht sehen sollen.

Was für eine große Sache ist es dann, den Sohn zu sehen! Ich kann nicht bei der dieser immensen Sache verweilen. Doch lasst uns mit dieser Feststellung aufhören: Welcher ungeheure Aufschrei wird durch das ganze Universum aufsteigen, wenn wir ihn schließlich von Angesicht zu Angesicht sehen werden, wenn es keinen verdunkelnden Vorhang mehr geben wird, in keiner Abstufung mehr. Gott hat dann Sein Ziel erreicht; denn «wir werden Ihn sehen, wie Er ist» (1. Joh. 3,2). Das ist es, wozu Gott uns gemacht hat: «vorherbestimmt, dem Bilde seines Sohnes gleichförmig zu sein» (Röm. 8,29). Aber oh, Ihn jetzt sehen und Ihn immerfort sehen bis zu jenem vollkommenen Tag ist notwendig, denn indem wir Ihn sehen, werden wir in dasselbe Bild umgewandelt.

Welches ist das Gebet auf unseren Lippen und in unseren Herzen, wenn wir aus einander gehen?
Lasst es nicht bei einem bloßen Gefühl bleiben, lasst es vielmehr ein ständiger Schrei und eine ständige Suche sein – wir möchten Jesus gerne sehen! Davon, dass wir Ihn sehen, hängt der ganze Vorsatz Gottes in diesem Universum ab.

In Übereinstimmung mit dem Wunsch von T. Austin-Sparks, dass das, was er frei erhalten hat, weitergegeben und nicht gewinnbringend verkauft werden sollte und dass seine Botschaften Wort für Wort reproduziert werden, bitten wir Sie, diese Botschaften mit anderen zu teilen und frei anzubieten, um seine Wünsche zu respektieren - frei von jeglichen Änderungen, kostenlos (außer notwendigen Vertriebskosten) und mit dieser Erklärung inklusive.