von T. Austin-Sparks
Kapitel 4 - Die Priorität des Reiches
«Sorgt euch nicht... wer aber von euch kann durch seine Sorgen... warum sorgt ihr euch... darum sollt ihr nicht sorgen... Trachtet vielmehr zuerst nach dem Reiche Gottes und nach seiner Gerechtigkeit, so wird euch dies alles hinzugefügt werden» (Mt. 6.25.27.28.31.33).
Wir wollen uns nochmals in Erinnerung rufen und es klar vor uns haben, dass die grundlegende Bedeutung des Wortes, das im Deutschen mit «Reich» übersetzt worden ist, SOUVERÄNE HERRSCHAFT bedeutet. Dann wird unmittelbar deutlich, dass dieser Vers 33, den wir gelesen haben, eine neue Bedeutung und einen neuen Wert bekommt: «Trachtet zuerst nach der souveränen Herrschaft Gottes, und dann folgt daraus, dass euch alles weitere hinzugefügt wird».
Achtet auf den Kontext. Dieser Vers findet sich mitten im Herzstück dessen, was was man gewöhnlich «die Bergpredigt» zu nennen pflegt, die drei ganze Kapitel belegt, nämlich 5. 6 und 7 - 111 Verse. Dies ist der erst von fünf Ansprachen durch den Herrn, die von Matthäus berichtet werden. Beachtet bitte ferner, dass was wir hier haben, ursprünglich an seine Jünger gerichtet war, welche der Kern dieser Souveränität, dieser Herrschaft, dieses Reiches waren. «Als er aber die Volksmenge sah, stieg er auf den Berg; und als er sich setzte, traten seine Jünger zu ihm. Und er tat seinen Mund auf zu einer Rede, lehrte sie und sprach...» (Mt. 5,1.2). So wird also offensichtlich, dass dies mit denen zu tun hat, die sich unmittelbar und wesentlich im Umfeld und in der Bedeutung dieser souveränen Herrschaft befinden. Dr. Campbell Morgan nennt diesen Abschnitt: «Jesus, der König, seine Propaganda und Ankündigung der Gesetze». Es ist die Ankündigung der Gesetze des Königs und seines Reiches, des Herrschers und seiner Herrschaft.
Das Gesetz der Herzensruhe unter derHier also ist ein Gesetz von Gottes souveräner Herrschaft: «Trachtet zuerst nach seinem Reich und nach seiner Gerechtigkeit, und dann werden auch all diese Dinge hinzugefügt werden». Wir erkennen aus dem Kontext, dass dies etwas zu tun hat mit der verdrießlichen Beschäftigung mit Wegen und Mittel in diesem Leben, besonders mit der Sorge für morgen - womit sofort die Wurzel vieler Nervenzusammenbrüche, einer ganzen Anzahl von Neurosen getroffen wird. Doch wir versuchen nicht, dies zu behandeln. Wir kündigen ein Gesetz an, ein Gesetz der souveränen Herrschaft, das im Gegensatz steht zu diesem ständig wiederholten Wort - sorgen, sorgen, sorgen. Es ist daher das Gesetz der Herzensruhe unter der souveränen Herrschaft Gottes - Herzensruhe, weil ihr euch im Reich Gottes befindet. Unsere Mentalität stellt sich sofort eine Sphäre, einen Bereich, vor; aber das kommt erst an zweiter Stelle. Weil ihr euch innerhalb der souveränen Herrschaft Gottes befindet, sind auch «all diese Dinge» vorhanden.
Ein konkretes GesetzDoch beachtet - es ist kein passives Gesetz. Der Herr Jesus sagt nicht, weder hier noch irgendwo sonst, was nette Leute oft sagen - «Oh, macht euch keine Sorgen, der Herr wird sich um euch kümmern, er wird das in die Hand nehmen. Es wird alles richtig herauskommen». Er sagt dies ebenso wenig als er andererseits sagen würde: «Ersetzt Gott durch eine Versicherungsgesellschaft, und dann ist für alles gesorgt». Und, um es auf das Gebiet der Religion zu übertragen, er würde auch nicht sagen: «Überlasst das einfach dem Priester, er wird sich darum kümmern»; oder: «Überlasst das bloß der Kirche und gebt alle Verantwortung ab». Ich formuliere es so, damit wir das richtig mitbekommen, was er wirklich sagt. In irgend einer Form müssen wir ins Zentrum dieser Sache kommen, in das, was sie bedeutet, und so entledigen wir uns jeder irrigen oder falschen Vorstellung und jeglichen falschen Kurses. Es gibt viele Leute, die glauben, wenn sie bloß irgend eine Politik (eine Versicherung oder etwas anderes), oder ein Hilfsmittel anwenden könnten, durch welches sie jede Verantwortung und Verpflichtung von ihren Schultern wegnehmen und sie irgendwo anders platzieren könnten, dann würden sie zur Ruhe kommen - aber so funktioniert es nicht. Ihr mögt die meist versicherte Person in dieser Schöpfung, und dennoch die ängstlichste, sorgenvollste, eingeschüchtertste sein. Es gibt keine Garantie für eine Ruhe des Herzens entlang der Linie, dass wir die Verantwortung irgendwo deponieren oder entlang einer falschen Passivität, die sagt: «Mach dir keine Sorgen, es wird schon alles richtig herauskommen». Das Gesetz ist nicht passiv.
Doch beachtet - es IST positiv, konkret. Der Herr sagt nicht: «Oh, macht euch keine Sorgen». Er sagt: «Trachtet zuerst...» Das Gesetz ist sehr konkret, seht ihr. «Trachtet zuerst...», und dann wird Verantwortung übernommen, dann wird für das andere gesorgt. «Trachtet zuerst nach der souveränen Herrschaft, die Regierung Gottes, und ihre Gerechtigkeit». Es ist das konkrete Prinzip, dass man alles im Lichte dessen sieht, wie es Gottes Herrschaft dient. Wenn ihr nur dies tun werdet, dann kommt ihr auch in den Genuss dessen, was dort vorhanden ist. Unsere eigenen Interessen kommen an zweiter oder gar an letzter Stelle. Seine Interessen kommen zuerst, und wenn das Leben auf dieser Basis geführt wird - auf dieser Basis GEFÜHRT und auf dieser Basis gehalten wird, dann folgt auch das andere: Gott kümmert sich um die andern Dinge.
Ich sagte, wenn das Leben auf dieser Basis GEFÜHRT wird. Tatsache ist, dass es bei einigen von uns lange braucht, das Leben auf diese Ebene zu bringen. Erst nachdem wir schon lange gelebt haben, fangen wir an, das Leben auf diese Weise neu einzurichten. Nun, lieber spät als nie! Doch hier ist ein Wort für junge Leute und für junge Christen - besonders für junge Leute, die im Begriffe stehen, ihr Leben auf irgend eine Weise einzurichten. Vielleicht habt ihr eben angefangen, ein verheiratetes Leben miteinander zu führen, oder ihr überlegt gerade, ob ihr das tun solltet. Es ist jetzt Zeit, es aufgrund dieses Prinzips der souveränen Herrschaft zu führen. Jetzt ist die Gelegenheit da, dafür zu sorgen, dass es unnötig wird, nach Jahren vieles zu ändern oder vieles bedauern zu müssen. All diese Gesetze der souveränen Herrschaft sind sehr praktisch, wie ihr seht, und gerade dieses ist ein sehr praktisches. Wo sollen wir wohnen? Was für eine Art von Heim werden wir haben? Das sind praktische Fragen. Ihr müsst alles aufgrund dieses Prinzips einrichten. Das, worauf alles ankommt und das alles beherrscht, und in Verbindung damit alles jetzt eingerichtet werden muss, ist dies: Wie dient es den Interessen der souveränen Herrschaft Gottes?
Setzt das an den Anfang, und ihr werdet mancher Tragödie entkommen, wie wir sie an vielen Orten antreffen. O, ein nettes Haus und ein nettes Heim, ja, mag sein, aber absolut ohne jede Beziehung zu den Interessen des Herrn, was die Distanz oder andere Dinge angeht. Es wird ein Alptraum, ein Hindernis, eine Beschränkung sein; die Dinge des Herrn werden zu etwas, das uns Leiden einbringt. Und es gibt viele, viele geistliche Tragödien - Leben, die den Herrn aus dem Blick verloren haben, sowohl was das geistliche Maß als auch die Brauchbarkeit für ihn betrifft, sowohl in Bezug auf den Dienst und was unsere Beziehung zur Gemeinde betrifft; und so könnten wir es ausdehnen. Die ganze Sache des Vorankommens in der Welt, des Erfolgs und des Ehrgeizes - welchen Bereich deckt das doch ab! Nun, das Gesetz und Prinzip dieser Herrschaft des Himmels besteht darin, dass das Leben in erster Linie in Bezug auf die Interessen und die Herrschaft Gottes eingerichtet werden muss. Das muss zuerst kommen, und wenn das zutrifft, dann könnt ihr sicher sein, dass Gott sich um eure Interessen kümmern wird. Ihr werdet auf lange Sicht bestimmt nicht leiden. Gott wird seine Seite des Unternehmens einhalten.
Und dann ist da noch die Beibehaltung dieses Arrangements, das Bleiben auf dieser Basis. Es ist so leicht, durch tausend und eine Sache abgelenkt zu werden. In kleinen Dingen versucht der Feind die ganze Zeit, auf die eine oder andere Weise abzulenken, wegzulocken, etwas einzuführen, das die Stelle der Interessen des Herrn einnimmt. Dies ist eine ernste und ernsthafte Sache, die allen Fleiß, alle Wachsamkeit und alle Beharrlichkeit erfordert. Sie ist, wie ich gesagt habe, in keiner Weise etwas Passives. Sie wird nicht einfach mir-nichts dir-nichts geschehen. «TRACHTET zuerst...»
Nun, dieses Wort «trachtet» (wörtlich: «sucht») wird betont. «Sucht, und ihr werdet finden», sagte der Herr anderswo, «denn... wer sucht, der findet» (Mt. 7,7.9). Hier haben wir das Bild von einem, der sich mit Fleiß einer Sache widmet. SUCHET: Konzentriert euch auf diese Sache, macht sie zu eurer Aufgabe und bleibt dran. Trachtet ZUERST - und trachtet immer ALS ERSTES weiter - nach der souveränen Herrschaft Gottes. Und wenn ihr den alternativen Kurs einschlagt - wenn ihr eure eigenen Angelegenheiten und Interessen an die erste Stelle setzt - so ist das, was sich daraus ergibt vollkommen klar, obwohl der Herr es nicht ausdrücklich sagt. Denn er sagt: «Ihr sorgt euch. WARUM macht ihr euch Sorgen?» Er hat es mit Leuten zu tun, die sich «gegen die Dinge stellen», und daraus wird geschlossen, dass, wenn ihr die Alternative, eure eigenen Angelegenheiten an die erste Stelle zu setzen, wählt, ihr die Verantwortung für die Konsequenzen tragen müsst. Ihr müsst mit einem Leben rechnen ohne die souveräne Herrschaft Gottes. Es ist etwas Schreckliches, nie an das Gericht Gottes appellieren zu können, nie festzustellen, dass der Herr wirklich alle Dinge zum Guten führt, nie wissen zu können, dass es nicht nötig ist, sich Sorgen zu machen. Nehmt die Last auf dich, tragt selber das ganze Gewicht, bewältigt das Leben selber, und früher oder später werdet ihr euch einer ungeheuren Situation gegenüber sehen, mit der ihr nicht fertig werdet, und das ist die Alternative, die so viele so schmerzlich vorgefunden haben.
«DOCH» - bei diesem Wort deutet sich eine Wende an, ein Wendepunkt, eine Veränderung der Position - «DOCH trachtet zuerst...». Es geht ganz einfach um die Frage von Gottes souveräner Herrschaft in unseren Angelegenheiten, in unserem Leben, die wir kennen und genießen und von der wir beweisen und feststellen können, dass sie echt ist. Es ist etwas Wunderbares, schließlich festzustellen, dass sie echt gewesen ist, selbst als wir dachten, sie funktioniere so nicht, und Gott sei gar nicht am Werk in Dingen unserer Interessen - um schließlich festzustellen, dass wo er am wenigsten aktiv zu sein schien, der dennoch die Situation vollständig in der Hand hatte. Ja - welch ein Segen, lange genug mit Gott zu leben, um fähig zu sein, auf Situationen zurückzublicken, die zu ihrer Zeit zu leugnen schienen, dass Gott regierte, dass er herrschte, um dann zu erkennen, dass sie genau die Dinge waren, die sich zum Guten auswirkten. Es ist wirklich wahr. Vielleicht findet ihr, die ihr diese Wort lest, euch heute in einer Situation, wo es schwierig ist, auch nur eine Spur der souveränen Hand Gottes zu entdecken; doch Gottes Wort steht fest, und Gottes Maßnahmen sind sicher. Er sagt: «Ihr setzt an die erste Stelle meine Interessen, meine Herrschaft, und ich kümmere mich um den Rest - all diese Dingen werdet euch hinzugefügt».
Wir sollten unser vergewissern, dass dies angekommen ist. Wir müssen dies zu einer persönlichen Sache machen - denn Sorge ist eine persönliche Angelegenheit, oder etwas nicht? Es ist UNSERE Sorge, es sind UNSERE Probleme und UNSER Kummer, es sind UNSERE Komplikationen und Schwierigkeiten. Es betrifft alles UNS. Könnte es nicht sein, dass eine Menge davon unnötig ist? Unnötig, weil wir, während wir hierhin oder dorthin gehen, uns einem bestimmten Geschäft widmen, einem bestimmten Vorsatz, irgend eine Transaktion vorzunehmen oder irgend ein Projekt zu verwirklichen, nicht innehalten und uns fragen: «Nun, welchem Interesse des Herrn wird damit gedient?» Impuls, Laune, fleischliches Verlangen - was WIR gerne hätten - all diese Dinge kommen hoch und bestimmen den Verlauf unseres Lebens, und da sagt der Herr: «Stopp! Das Erste ist: Wo komme ich da vor? Wie wird meinen Interessen gedient?» Vielleicht scheint das etwas fordernd, sogar gesetzlich zu sein; aber das ist es nicht - es ist der Weg zu der wohltuenden Herrschaft Gottes.
«Trachtet zuerst nach dem Reich Gottes und seiner Gerechtigkeit». Hier haben wir zwei Dinge vor uns. Zuerst das Reich - die souveräne Herrschaft Gottes. Trachtet zuerst, mit andern Worten, das, was sich auf Gottes Platz im Leben bezieht: nämlich, seine souveräne Herrschaft. Er ist der Herr, er ist der Souverän: Dann also trachtet zuerst nach dem, was sich auf seinen Platz bezieht. Das klingt sehr einfach und elementar, doch Gottes Platz ist etwas äußerst Wichtiges. Welchen Platz nimmt Gott in dieser Sache ein? Wo kommt er zum Zug? Sein Platz ist der eines Souveräns. Seine souveräne Herrschaft ist sein Recht.
Trachtet zuerst nach seiner GerechtigkeitUnd dann seine Gerechtigkeit - das, was sich auf seinen Charakter bezieht. Trachtet zuerst nach dem, was ist wie Gott - gottähnlich. Die ganze Bibel befasst sich mit dieser Angelegenheit der Gerechtigkeit und Ungerechtigkeit, und Gerechtigkeit ist das, was wie Gott ist, was zu Gott gehört. «Gerechtigkeit und Gericht sind die Grundfesten seines Thrones» (Ps. 97,2). Ungerechtigkeit ist das, was gegen Gott ist, gegen das Propheten und Seher Gottes Missfallen und Gottes Zorn zum Ausdruck bringen. Wenn uns also mitgeteilt wird, wonach wir als einer ersten Priorität trachten sollten, ist dies 1. sein rechtmäßiger Platz in unserem Leben, und 2. das, was gottähnlich ist, dann gelangen wir mitten ins Zentrum dieses Gesetzes. Es bedeutet, dass ihr und ich, dass wir an erster Stelle und zu allen Zeiten danach trachten sollen, christusähnlich, gottähnlich zu sein - was nur eine Ausweitung von « fromm» (engl. godly) ist; dass wir die Ähnlichkeit, die Natur und den Charakter Gottes in die Situation hineinbringen sollen; dass wir danach trachten sollen, damit hier etwas vorkommt, das wie Gott ist, so wie er in Jesus Christus geoffenbart wurde. Es bedeutet, dass es unsere erste und vordringliche Aufgabe ist, dafür zu sorgen, dass unser Zuhause ein Ort ist, wo Gott in Wahrheit bekannt ist, ein Ort, der durch charakterisiert wird, wie Gott ist; und es bedeutet auch, dass unser ganzes Interesse darin besteht, ihn in Bezug auf das, was er wirklich ist, in jede Situation im Leben zu bringen.
Damit haben wir dieses Wort nicht übertrieben. Sein Charakter, seine Ähnlichkeit, was er in sich selbst ist: macht es zu eurer Aufgabe, zuerst DAS hereinzubringen, und dann findet ihr auch Gott in seiner ganzen souveränen Herrschaft zu euren Gunsten vor. Vergebt mir, dass dies so einfach ist, aber wir haben uns angewöhnt, diese Stelle so leichtfertig zu zitieren - «Trachtet zuerst nach dem Reiche Gottes und seiner Gerechtigkeit, und das alles wird euch hinzugefügt werden». Ja, aber was bedeutet das? Es ist angewandte Lehre, und dies ist ein Grund, warum der Herr Jesus es für die Jünger aufbewahrt hat. Es ist reiner Unsinn, unerrettete Menschen aufzufordern, nach der Bergpredigt zu leben. Das ist keine Lebensregel für die Unbekehrten. Es ist etwas Unmögliches, sie ihnen zu präsentieren. Es ist eine praktische Grundlage für das tägliche Leben des Kinder des Reiches.
Gottes Reich im Gegensatz zumAber da lauert stets in nächster Nähe ein anderes Reich, eine andere Regierung, eine andere Herrschaft, ein anderer Gott, und das Ziel dieses anderen Reiches ist es, das Volk Gottes in die Sklaverei, in Knechtschaft zu führen, sie mit mühseliger Sklavenarbeit festzuhalten. Eure Gedanken sind bestimmt pfeilschnell nach Ägypten zurückgekehrt. Ihr erinnert euch, dass es heißt, dass ISRAEL in Âgypten war. Denkt einen Augenblick nach. Isra-el - ein Fürst bei Gott. Die Nation waren die Söhne Israels, und sie befanden sich in Knechtschaft, in Sklaverei, in mühseliger, beschwerlicher Sklavenarbeit in Ägypten. Das ist ein Bild. Die Gesetze der Herrschaft Gottes sind zu unserer Emanzipation, zu unserer Befreiung, zu unserer Freiheit, zu unserer Ruhe, zu unserem Wohlstand gedacht, und da ist dieser Schatten jener anderen Herrschaft stets in der Nähe. Nicht damit zufrieden, die arme Welt unter ihre verabscheuungswürdige Herrschaft gebracht zu haben, trachtet sie vor allen Dinge danach, sich der Söhne Gottes zu bemächtigen und sie unter eine mühselige Knechtschaft zu bringen.
Manch ein Kind Gottes befindet sich dort, in den Schlingen der Sorge, im furchtbaren Griff dieses anderen Reiches, das Gott seiner Herrlichkeit in seinem Volk berauben möchte, das Gott sogar in den Augen seiner Kinder schlecht machen möchte - sorgenvolle, belastete, bekümmerte, eingeschüchterte Söhne Gottes! Was für ein Widerspruch! Es scheint, als seien einige Kinder Gottes mit sich selbst eine schreckliche Konspiration eingegangen, niemals zu lächeln, aus lauter Angst, sie würden damit von ihrer Geistlichkeit preisgeben. Es ist eine sehr schlimme Sache. Gottes Gedanke für sein Volk ist der, dass es ein emanzipiertes und freies Volk sein soll, und das bedeutet nicht nur Freiheit von Gericht und Verdammnis und der Bestrafung der Sünde, sondern besonders Freiheit von dieser Tyrannei des sorgenvollen Herzens und eines melancholischen Gesichtes.
Ihr seht, worauf es der Teufel abgesehen hat. Dieses Gesetz der Souveränität ist von tiefer, tiefer Bedeutung und hat eine weitreichende Wirkung. Dieses andere ist ein anderes Reich, eine andere Herrschaft, so ganz anders. Eines der Hauptziele dieses anderen Reiches besteht darin, Gottes eigene, bluterkaufte Kinder in ängstliche Sorge zu stürzen, gerade die Errettung zu verleugnen, die Gott für sie in Christus erwirkt hat. Und so, um den Teufel selbst zu besiegen, um die Macht seiner Herrschaft zu vernichten - «Trachtet zuerst nach der souveränen Herrschaft Gottes und seiner Gerechtigkeit», und er wird die Verantwortung übernehmen und euch von eurer unnötigen Sorge erlösen. Ist das praktisch? Ist das wichtig? Nun, Jesus ist gekommen, um dieses Reich einzuführen - diese Herrschaft und dieses Regime - und das andere Reich zunichte zu machen.
So kommt es gewiss mit der Unterstützung einer ungeheuren Bedeutung daher: «Trachtet zuerst - gebt Priorität - der souveränen Herrschaft Gottes, und seiner Gerechtigkeit - seines Charakters, seiner Natur - und all diese Dinge werden euch hinzugefügt werden».
In Übereinstimmung mit dem Wunsch von T. Austin-Sparks, dass das, was er frei erhalten hat, weitergegeben und nicht gewinnbringend verkauft werden sollte und dass seine Botschaften Wort für Wort reproduziert werden, bitten wir Sie, diese Botschaften mit anderen zu teilen und frei anzubieten, um seine Wünsche zu respektieren - frei von jeglichen Änderungen, kostenlos (außer notwendigen Vertriebskosten) und mit dieser Erklärung inklusive.