von T. Austin-Sparks
Kapitel 9 - Das männliche Kind
Schriftlesung: Offenbarung 12,1-12
Hier haben wir, wie ich glaube, die ganze Frage der Sohnschaft in repräsentativer Fülle versammelt. Dieser Sohn, dieses männliche Kind, ist Sohnschaft in repräsentativer Fülle: das, worin alle Prinzipien und Elemente Christi zu ihrer äußersten Konsequenz gelangt sind.
Die Vorstellung von Christus nimmt im Gläubigen durch die Offenbarung Christi im Herzen ihren Platz ein. Paulus sagte: «Es hat Gott wohlgefallen... seinen Sohn in mir zu offenbaren» (Kol. 1,15.16). Wiederum sagte er: «Gott... hat in unseren Herzen aufgeleuchtet, um das Licht der Erkenntnis der Herrlichkeit Gottes im Angesicht Jesu Christi mitzuteilen» (2. Kor. 4,6). Das männliche Kind - Sohnschaft - wird im Innern empfangen durch die Offenbarung von Christus. Etwas nimmt in uns seinen Platz ein, es ist der Anfang von etwas Neuem und Wunderbarem, wenn wir imstande sind, mit diesen oder andern Worten zu sagen: «Durch einen Akt des Heiligen Geistes, durch einen Empfängnisakt des Heiligen Geistes, hat Gott seinen Sohn in mir offenbart: in meinem Herzen habe ich den Herrn Jesus gesehen». Das Prinzip von Christus ist dies, dass er «vom Heiligen Geist empfangen wurde» (Mt. 1,20), und das trifft auch auf jeden Gläubigen zu. Die Empfängnis Christi in unserem Herzen geschieht durch den Heiligen Geist, und die Methode ist die Offenbarung Christi. Wir müssen alles, all dieser wunderbare neue Anfang und diese Aussicht, auf die Zeit datieren, wo wir sagen konnten: «Ich habe den Herrn Jesus gesehen», welches die Empfängnis der Sohnschaft markiert.
Doch ist das Prinzip der Empfängnis etwas, das wir durch die ganze Schrift hindurch, im Alten wie im Neuen Testament, betont finden: nämlich als etwas, das für das Fleisch nicht möglich ist, nicht einmal für das religiöse Fleisch. Es ist auch für die Gemeinde nicht möglich. Ihr kennt die Beispiele im Alten Testament, wo genau dieses Prinzip geoffenbart wird. Isaak ist für das Fleisch unmöglich, selbst für das Fleisch eines abgesonderten und hingegebenen Abraham, einen Menschen, der mit Gott wandelt. Er kann nicht von sich aus, durch den Willen des Fleisches, Sohnschaft hervorbringen. Das stammt von Gott, vollständig, aufs äußerste, von Gott. Das männliche Kind, Isaak, mit seiner ungeheuren Bedeutung ist etwas, welches das religiöse Fleisch nicht hervorbringen kann. Samuel ist ein weiterer Fall. Wie unmöglich war Samuel ohne eine göttliche Intervention, einen realen Akt Gottes. Wieder und wieder finden wir diese Situation vor, dass unter der Souveränität Gottes etwas, das Gottes Vorsatz dienen soll, auf eine eigenartige und besondere Weise hervorgebracht wird.
Das ist ein bleibendes Prinzip, das in geistlicher Hinsicht im Neuen Testament ausgeführt wird. Es ist etwas, das nicht sein kann, es sei denn, der Herr tue es. Sohnschaft ist abgesehen von Gott eine unmögliche Sache. Das, was als der volle Ausdruck des Sinnes Gottes hervorgebracht werden soll, liegt jenseits von unseren Möglichkeiten. Es liegt außerhalb jeglicher Möglichkeit unseres Willens oder Verstandes - es kommt vom Herrn. Christus sagte: «Was aus dem Fleisch geboren wird, das ist Fleisch, und was aus dem Geist geboren wird, ist Geist» (Joh. 3,6). Hier, im «männlichen Kind», wird dieses Prinzip bis zur Ausschließlichkeit gebracht: «...die nicht aus dem Blut, noch aus dem Willen des Fleisches, noch aus dem Willen des Mannes,, sondern aus Gott, geboren sind» (Joh. 1,13). Es gibt in den Christen ein schönes Stück Mixtur. Viele werden zu Christen durch unsere Entscheidungen, durch unser Wollen, unsere Bemühungen und Aktivitäten. Viele Leute befinden sich in einer falschen Position, was den Anfang ihres Christenlebens betrifft. Es ist nicht etwas, das ausschließlich von Gott stammt. Es ist etwas, das sie getan und wofür sie sich entschieden haben. Viele, die Kinder Gottes sind, bringen die Dinge durcheinander, sie vermischen ihre eigene Kraft und ihre eigene Anstrengung mit dem, was vom Herrn ist; und insofern dies der Fall ist, steht es im Widerspruch zum göttlichen Prinzip und kann nicht zu diesem äußersten vollen Ausdruck kommen.
Die Prinzipien Christi werden im männlichen Kind zum Äußersten gebracht. Lasst kein Missverständnis aufkommen hinsichtlich dessen, was wir im Blick haben. Es geht nicht einfach darum, Christen zu sein. Es geht darum, dass die Prinzipien Christi zu ihrem Äußersten gebracht werden. Das ist es, was hier vor uns hingestellt wird.
Die volle Gestalt ChristiPaulus sagte zu den Galatern, und durch sie auch zu uns: «Meine liebe Kinder, für die ich noch einmal Geburtswegen durchmache, bis Christus in euch Gestalt gewinnt...» (Gal. 4,19). Die Empfängnis hat stattgefunden, es ist etwas da, doch muss Christus im Innern die volle Gestalt gewinnen. Paulus sagt: «Ich bin in Bedrängnis, im Todeskampf, in großen Schmerzen, bis Christus in euch volle Gestalt gewinnt». Das «männliche Kind» ist die volle Gestalt Christi in der Gemeinde.
Und diese Gestaltwerdung geschieht, wie wir alle wissen, in erster Linie mittels eines Dienstes - eines Dienstes, den Gott zu diesem Zweck zur Verfügung stellt. Wenn Gottes Gedanke volle Gleichförmigkeit mit dem Bild seines Sohnes ist, die volle Gestaltwerdung Christi oder der volle Ausdruck Christi, dann wird er souverän einen Dienst zu diesem Zweck zur Verfügung stellen. So haben wir im Neuen Testament nicht bloß einen Dienst zur Errettung von Seelen und für die Versorgung der geistlichen Säuglinge - der ist auch vorhanden - doch das Neue Testament legt das Gewicht auf dieses andere: auf die volle Gestaltwerdung Christi. Das wahre Gewicht des Neuen Testamentes hat mit der vollen Gestalt zu tun, und Gott hat auf wunderbare Weise für einen Dienst zu diesem Zweck gesorgt.
Auch die Gestaltwerdung vollzieht sich mittels der Disziplin. Bei weitem der größere Teil der Disziplin (was das Wort «Züchtigung» nennt, bedeutet wörtlich «Kind-Erziehung») im Leben eines wahren, ernsthaften Gläubigen, hat mit dieser vollen Gestaltwerdung zu tun. Es gibt Phasen der Disziplin, die unser Fehlverhalten, unsere Sünden, unsere Irrtümer betreffen, wo der Herr korrigieren und züchtigen muss, doch müssen wir verstehen, dass der bei weitem größere Teil der Züchtigung oder Disziplin des Volkes Gottes mit der vollen Gestaltwerdung Christi zu tun hat.
GeburtswehenNach der Empfängnis und der Gestaltwerdung kommen wir nun zu den Geburtswehen. Gleich zu Anfang muss gesagt werden, dass die Geburtswehen nicht bei uns beginnen, sondern beim Heiligen Geist selbst. Es ist zuallererst der Heilige Geist, der Geburtswehen erleidet zu dem Zweck, dass Christus Gestalt gewinnt. Ihr braucht bloß den Galaterbrief zu lesen, um dies einzusehen. Beachtet den Platz des Heiligen Geistes. Wir müssen verstehen, dass diese Geburtswehen im Apostel Paulus nicht darin bestehen, dass Paulus sich in einen Zustand der Schwierigkeiten und Drangsal hineinarbeitet, sondern darin, dass etwas in ihm durch den Heiligen Geist vor sich geht. Der Heilige Geist greift diese Angelegenheit der Geburtswehen auf, und wo immer er sich zum Ausdruck bringen kann, wird er dieses Gefühl der Geburtsschmerzen in Bezug auf das geistliche Leben verursachen. Wenn wir, ihr und ich, eine schwere Zeit haben bezüglich unseres geistlichen Lebens, dann ist dies ein Zeichen des Werkes des Heiligen Geistes. Es ist in der Tat ein Zeichen seines Wirkens, wenn wir bezüglich des geistlichen Lebens anderer Leute eine schwere Zeit durchmachen - vorausgesetzt, wir haben auch eine schwere Zeit bezüglich unseres eigenen! Ihr versteht, was ich meine. Es ist möglich, dass wir ständig besorgt sind bezüglich des geistlichen Lebens anderer Leute, ohne nach unserem eigenen zu fragen; aber, gesetzt den Fall wir wissen, was es heißt, das Werk des Heiligen Geistes in uns zu verspüren, dann ist es ein Zeichen, dass der Geist sich in uns drin bewegt, wenn wir tiefe Schmerzen empfinden in Bezug auf den geistlichen Zustand im Volk Gottes. Die Geburtswehen beginnen bei ihm.
Frauen sind in der Bibel Typoi von geistlichen Prinzipien, und, da Hanna eine Frau in der Bibel ist, repräsentiert sie ein geistliches Prinzip. Es war Hanna, die sich in der Gegenwart Gottes, im Hause Gottes befand und deren Herz brach über dieser Angelegenheit des männlichen Kindes, der Geburtswehen für ein männliches Kind. Hanna zeigt, im Typus, an, dass die Geburtswehen unseres Geistes, hervorgebracht durch den Heiligen Geist, ein Prinzip ist, durch das Gott sein Ziel erreichen wird.
Geburtswehen in der EndzeitNun, dieses Bild der Frau in Geburtswehen in Offenbarung 12 gehört in die Endzeit. Darüber besteht kein Zweifel, weil Satan sich hier noch immer in den himmlischen Regionen aufhält, dort, wo Paulus in seinem Brief an die Epheser aufzeigte, dass er sich aufhält. Johannes hat Paulus dreißig Jahre überlebt, so dass Satan sechzig Jahre nach der Himmelfahrt Christi noch immer in den himmlischen Regionen ist, von wo aus er operiert und Krieg führt. Johannes werden die Dinge gezeigt, die danach kommen werden, so dass diese Geburtswehen zu der Endzeit gehören. Es ist die Gemeinde, die sich in Leiden befindet, um etwas hervorzubringen.
Lasst nicht zu, dass man uns verführt, wir wollen uns nicht hinters Licht führen lassen und falsche Schlüsse ziehen, sollte der Herr für eine Zeit ein Werk tun, das man allgemein «Erweckung» nennt und durch das viele Heilige eingesammelt werden, und es den Anschein hat, als gehe etwas Gewaltiges vor sich; wir dürfen uns nicht täuschen lassen. Das ist ein Aspekt der Notlage der Endzeit, dass es ein Einsammeln geben soll, doch - darüber darf kein Fehlschluss aufkommen - die wirkliche Endzeit wird durch Leiden auf Seiten der Gemeinde gekennzeichnet sein. Wie das zustande kommen soll, wollen wir im Moment nicht zu diskutieren versuchen. Die Möglichkeiten der Gemeinde, mit der unwiderstehlichen Ausbreitung einer einzigen großen Macht über die Erde, sind ziemlich klar. Sie wird nicht zurückgedrängt werden, sie wird voranschreiten; sie richtet sich gegen Gott, gegen Christus, und wo immer sie freie Hand hat, wird sie anfangen, die Aktivitäten des Volkes Gottes einzuschränken, und bald wird sie losbrechen. Doch ob es dies sein wird oder nicht, es wird, womöglich zu unseren Lebzeiten, eine Zeit wahren Leidens für das Christentum kommen, und aus diesem Leiden hervor wird das entstehen, was direkt zum Herrn gehen wird. Viele werden abfallen, viele werden aufgeben, viele werden aus dem Rennen fallen, durch die Situation gelähmt, doch es wird auch solche geben, die erkennen, dass das einzige, was jetzt zählt, eine äußerste Hingabe an den Herrn ist - um weiterzukommen.
Ist nicht dies die Frage, mit der wir, in geringem Maß, auf eine besondere und persönliche Weise in jedem Stück Leiden konfrontiert werden? Etwas kommt über uns - der Teufel wagt einen Angriff - und es gibt für uns Alternativen. Eine besteht darin, dass wir uns in Hoffnungslosigkeit setzen und aufgeben, dass wir sagen: ihr könnt so nicht weiter, oder dass wir uns in Bitterkeit gegen den Herrn wenden, dass wir voller Fragen sind und fast zynisch werden. Die andere Alternative ist die, dass wir sagen: «Da gibt es nichts als einfach weiterzugehen!» Wir alle werden auf ganz einfache Art in diese Situation gebracht. «Soll ich einwilligen, der Verzweiflung nachgeben, soll ich aufgeben? Oder soll ich einfach weitergehen, um so mehr wegen dieser Aktivität des Feindes?» Der Heilige Geist möchte uns dazu bringen. Ihr merkt, das ist es, worauf Paulus in seinem Wort an die Galater seinen Finger legt. Wegen bestimmter Dinge haben sie ihren Lauf unterbrochen; sie waren Christen, aber sie unterbrachen, sie kamen zu einem Stillstand. «Ihr törichten Galater, wer hat euch verzaubert?» (3,1). «Ich leide wiederum Geburtswehen, bis Christus in euch Gestalt gewonnen hat» (4,19). «Ihr müsst weiter gehen; das einzige, was ihr tun könnt, ist weitergehen; nicht stillstehen, nicht aufgeben, sondern weitergehen».
Die Geburt des männlichen Kindes - eine KrisisUnd es sind genau jene, die weitergehen, die das erreichen, was durch das männliche Kind dargestellt wird - volle Sohnschaft. Aber es ist das Produkt von Leiden, die Wirkung von Leiden. Es wird am Ende eine gemeinschaftliche Angelegenheit werden, und - darüber besteht überhaupt kein Zweifel - die Geburt des männlichen Kindes ist die Krisis. Gott sei Dank, es wird eine definitive Krisis sein, ein Eingriff. Es wird eine Entrückung sein. Das Wort hier ist recht eindeutig. Es ist nicht ein Wort, das geprägt wurde, um irgend eine Theorie zu charakterisieren. « Herausgerissen» zum Thron ist das Wort für «Entrückung», und es wird im Neuen Testament in anderem Zusammenhang verwendet. Wenn wir lesen, dass Philippus, der Evangelist, durch den Geist «weggerissen» und in Azotus wieder angetroffen wurde (Apg. 8,39.40), dann wird dasselbe Wort verwendet; er wurde entrückt, er wurde hinweggerissen. Als Paulus sagte: «Ich kenne einen Mann, der vor vierzehn Jahren (ob im Leibe, weiß ich nicht; ob außerhalb des Leibes, weiß ich auch nicht; Gott allein weiß das) zum dritten Himmel hinaufgehoben wurde» (2. Kor. 12,2), dann wird hier wieder dasselbe Wort verwendet - entrückt.
Und da wird dieses männliche Kind hinaufgerissen, entrückt. Es ist ein Eingriff. Philippus wurde durch ein Eingreifen (Gottes) entrückt, nicht im Laufe einer Lebenszeit. Es geschah plötzlich, schnell, präzise. Und so wird dieses männliche Kind zu Gott und zu seinem Thron entrückt. Es ist die Vollendung eines Werkes des Heiligen Geistes, Kinder Gottes zu einem Punkt eines vollen und äußersten Ausdruckes von geistlichen Prinzipien zu bringen, der Prinzipien Christi. Ein Prinzip ist keine äußere Form, sondern ein zugrundeliegendes Gesetz, und es gibt solche zugrundeliegenden Gesetze Christi, die in uns zum Äußersten gebracht werden sollen. Christus ist himmlisch; das ist ein Gesetz. Es wird seinen äußersten Ausdruck im männlichen Kind finden - aus dem Himmel herausgeboren und zu Gott und auf den Thron zurückgeholt. Das Prinzip ist zur Vollkommenheit gelangt.
«Um über alle Nationen mit einem eisernen Stab zu herrschen» (Offenb. 12,5). Dieses Wort wurde auch als Verheißung an die Überwinder der Gemeinde in Thyatira ausgesprochen (Offenb. 2,27). Wenn das Gottes Gedanke und Absicht ist, was können wir da erwarten? Nun, da gibt es nicht weit entfernt einen großen roten Drachen, dessen einziges Interesse sich auf auf das männliche Kind konzentriert. Die Frau, mit dem Überrest ihres Samens, die Gesamtgemeinde, kommt erst an zweiter Stelle. Sie bilden ein zweitrangiges, wenn ich nicht weniger wichtiges Interesse, eine zweitrangige Sorge, dar. Aber die erste Sorge dieses großen Widersachers - hier «der große rote Drachen», später Satan, der Teufel genannt, «der Verführer der ganzen bewohnen Erde», «der Ankläger der Brüder» (12,9.10) - das vorrangige Ziel dieses Hasses ist dieser Ausdruck Christi in Fülle, in seiner äußersten Erscheinung. Dagegen hat er etwas; er ist darauf aus, dieses «Kind» zu verschlingen. Sein Hass und seine Bosheit konzentrieren auf eine Entschlossenheit, wenn möglich diejenigen zu vernichten, die danach trachten, mit dem Herrn ungehindert weiter zu gehen, und die, die irgend einen Dienst in diesem Zusammenhang zu erfüllen versuchen - um sie zu vernichten, um sie zu verschlingen und sie vollständig hinauszuwerfen, es ihnen unmöglich zu machen, ihren von Gott beabsichtigten Platz und ihre Bestimmung zu erreichen.
Werft einen Augenblick lang einen Blick auf dieses in der Bibel - auf den Zorn Satans gegen das männliche Kind oder gegen den vollen Ausdruck der Sohnschaft. Das Buch Exodus ist genau dies. Exodus verkörpert die Sohnschaft und den Sieg über die Welt. Bereits der allererste Vers schlägt diesen Ton an: «Nun, dies sind die Namen der Söhne Israels» - Söhne eines «Fürsten bei Gott»! Hier finden wir die Sohnschaft bereits im ersten Vers des Buches. Wenn ihr zum Vers 16 in diesem ersten Kapitel kommt, findet ihr den Pharao, wie er den Befehl zur Vernichtung aller männlichen Kinder ergehen lässt, und das Wort lautet: «Israel ist mein erstgeborener Sohn… und ich habe dir gesagt... Lass meinen Sohn ziehen» (V. 22.23). Es handelt sich um Sohnschaft, und der Exodus, das Auftauchen Israels, bedeutet die Sohnschaft, die über die Welt und ihre Prinzipien triumphiert. Es gibt noch sehr viel mehr im Alten Testament bezüglich des Zornes des Feindes gegen das männliche Kind - gegen die Sohnschaft in Fülle.
So wird es zu einem Höhepunkt kommen. Gott wird bekommen, was er angestrebt hat; es wird sich auf dem Thron finden - es wird in seine Position eingesetzt sein zu seinem glorreichen Zweck und zu seiner Funktion. Und es ist ganz offensichtlich, dass, wenn sich dieses männliche Kind, dieser volle Ausdruck (der Sohnschaft), auf dem Thron befindet, Satan aus seiner himmlischen Position geworfen wird. Er und seine Engel werden auf die Erde hinabgeworfen (Offenb. 12,9). Sie konnten nur solange dort sein, bis das richtige und geeignete Instrument der himmlischen Regionen an seinen Platz gelangt ist. Es gibt in den himmlischen Regionen keinen Platz für beide: für das männliche Kind und für Satan zusammen. Das eine oder das andere muss gehen. Wenn der Herr unter seinen Kindern solche findet, die ihn in der Angelegenheit eines vollen Ausdruckes dieser göttlichen Prinzipien der Sohnschaft zufriedenstellen, ist der Grund für Satans Macht in den himmlischen Regionen abgeschnitten, und er wird hinabgeworfen. Was für eine Zeit wird das sein, gemäß all dem, was hier gesagt wird! «Frohlockt, ihr Himmel...» (V. 12). Das ist in der Tat der Höhepunkt der Zeitalter. Es ist eine immense Sache, und deshalb zieht das bei uns sehr große Dinge in der geistlichen Erfahrung nach sich.
Ich schließe mit etwas, von dem ich möchte, dass ihr ihm ganz besondere Aufmerksamkeit schenkt. Wir beschäftigen uns nicht mit einem besonderen Objekt, das «männliches Kind» genannt wird, und das sollten wir auch nicht. Wir beschäftigen uns mit Christus. Aber wir müssen erkennen, dass es gilt, eine Fülle von Christus zu erreichen, die sehr sehr große Konsequenzen mit sich bringen. Es sind ungeheure Konsequenzen mit diesem Kapitel verbunden, das wir eben gelesen haben - göttliche Interessen, ewige Konsequenzen, Faktoren von überrangender Bedeutung. Es geht um die Frage der Regierung in den himmlischen Regionen. Es ist keine kleine Sache, zu Gott und seinem Thron entrückt zu werden; keine kleine Sache, dass Satan und seine Engel aus diesem Bereich entfernt werden. Das alles aber hängt mit dem «männlichen Kind» zusammen - mit einer Gruppe, von der gesagt werden wird: «Und SIE haben ihn überwunden wegen des Blutes des Lammes, und wegen des Wortes ihres Zeugnisses; und sie haben ihr Leben nicht geliebt bis in den Tod» (V. 11) - ihr Seelen-Leben - eine große Sache. Doch lauft nicht herum und schwatzt über das «männliche Kind». Es ist ja bloß eine Repräsentation Christi in Fülle. Redet über Christus. Wir sind nicht hinter einer Repräsentation her - wir sind hinter Christus in Fülle her. So lasst uns unsere Augen auf ihn gerichtet halten. Wir wollen, dass eine Botschaft wie diese uns bewegt, nicht irgend ETWAS, unter welcher Bezeichnung auch immer, sondern Christus - eine Position der äußersten Vollkommenheit in Christus.
In Übereinstimmung mit dem Wunsch von T. Austin-Sparks, dass das, was er frei erhalten hat, weitergegeben und nicht gewinnbringend verkauft werden sollte und dass seine Botschaften Wort für Wort reproduziert werden, bitten wir Sie, diese Botschaften mit anderen zu teilen und frei anzubieten, um seine Wünsche zu respektieren - frei von jeglichen Änderungen, kostenlos (außer notwendigen Vertriebskosten) und mit dieser Erklärung inklusive.