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Der Beständige Vorsatz Gottes

von T. Austin-Sparks

Kapitel 3 - Die beständigen Energien Gottes in Bezug auf sein Ziel

Wir wollen uns nun dem Buch der Prophetien Hesekiels zuwenden. Um es gleich klarzustellen, ich werde euch eine sehr grobe Übersicht über dieses Buch geben,- aber ich sage auch gleich, dass es nicht meine Absicht ist, das Ganze dieses Buches einem Studium zu unterziehen. Ich greife bloß einige der großen Gesichtspunkte heraus. Es gibt ein großer mittlerer Abschnitt, den wir kaum betrachten werden.

Nun, dieses Buch Hesekiel ist hinsichtlich des Verständnisses eines der schwierigsten Bücher in der ganzen Bibel. Ich vermute, dass ihr dies festgestellt habt, als ihr die ersten drei Kapitel durchlast. So will ich euch diese sehr grobe Übersicht des ganzen Buches geben; ihr könnt die Details dann einfüllen.

Zuerst einmal werdet ihr wissen wollen, worum es in diesem ganzen Buch eigentlich geht. Können wir auf der ersten Seite des Buches irgend etwas erkennen, das die Bedeutung des ganzen Buches zusammenfasst? Ich denke, das können wir. Dies ist das Buch des beständigen Vorsatzes Gottes - der göttlichen Energien hinsichtlich des göttlichen Vorsatzes. Wenn ihr ein neutestamentliches Fragment wollt, das dies erklärt, dann findet ihr es in Epheser 1,11 -. « ... seinem Vorsatz gemäß, der alles nach dem Ratschluss seines Willens wirkt». Eph. 1, 11 ist der Schlüssel zum Buch Hesekiel. Dieses Wort in Epheser 1,11 ist ein starkes Wort. Das griechische Wort ist energeo, was soviel wie «Energie» bedeutet, so dass also Gott «alles nach dem Ratschluss seines Willens mit Energie versorgt». Auf eine besondere Weise ist es das, was wir im Buch Hesekiel vor uns haben - ihr müsst das ganze Buch im Licht von Epheser 1,11 lesen. Ich denke, wir werden das sehen, wenn wir voran schreiten.

Nun zur groben Übersicht des Buchs. Wir beginnen mit dem Propheten selbst und mit seiner Vorbereitung auf seinen Dienst. Das beansprucht die ersten drei Kapitel: Der Prophet selbst, die Vision des Propheten, und die Beauftragung des Propheten. Das wird in Kapitel 1-3 behandelt. Der nächste Abschnitt umfasst die Kapitel 4-26. Dieser Teil hat zu tun mit der Nation Israel. Es gibt drei Dinge in diesem Abschnitt über die Nation: Zuerst ihren Abfall von Gott, zweitens ihre Denunziation durch Gott, und drittens ihr Gericht. Der nächste Abschnitt betrifft die Kapitel 25 bis 32. Dieser Abschnitt beschäftigt sich mit den Nationen. Zunächst einmal sind es da vier Nationen, die besprochen werden: Ammon, Moab, Edom, Philistäa. Und dann noch zwei: Tyrus und Sidon. In Kapitel 28 kommt ein kurzer Einschub, der sich auf die Restauration Israels bezieht, Kapitel 28, die Verse 25 und 26. Dann geht das Gericht über die Nationen weiter, und Ägypten wird gerichtet.

Dann kommen wir zu Abschnitt 4. Dieser führt uns zurück zu Israel als Nation. Dieser Abschnitt reicht von Kapitel 33 bis 39. Er befasst sich mit dem Wächter, den Hirten, der neuen Ordnung, der Vision der vertrockneten Gebeine, und dem letzten Feind.

Dann kommen wir zum fünften und letzten Abschnitt, nämlich den der Restauration, enthalten in Kapitel 40 bis 48, und darin finden wir: den Tempel, den Herrn, den Dienst des Tempels, den Strom, das Land, das Erbe, und die Stadt. Nun, wie ich gesagt habe, wir werde nicht das alles studieren. Ich habe dies nur angegeben, um euch zu helfen, das Ganze des Buches zu verstehen.

Nun wollen wir zu unserem Teil des Studiums zurückkehren, denn wir werden immer noch einige Zeit mit dem ersten Abschnitt zubringen. Ich denke, es ist äußerst wichtig, dass wir viel Zeit auf diesen ersten Abschnitt verwenden. Ich vermute, dass ihr von Zeit zu Zeit sagen werdet: «Nun, ich wollte, wir kämen mit dem Buch voran», doch bin ich nicht in Eile, ich muss nicht in kurzer Zeit ein schönes Stück Boden abdecken. Ich will sicher stellen, dass wir diese fundamentalen Wahrheiten wirklich begreifen.

So lasst uns zu den ersten drei Kapiteln zurückkehren und die Zubereitung des Propheten auf seinen Dienst betrachten. Dies ist eine Angelegenheit, die uns sehr stark betrifft - wie der Prophet auf seinen Dienst vorbereitet wurde - denn was für Hesekiel galt, gilt geistlich auch für uns. Gestern sahen wir den Zeilfaktor in seinem Dienst, die Situation, in die hinein er zum Dienst berufen wurde, und das ausdrückliche Wort des Herrn an ihn persönlich.

Heute Morgen nun kommen wir zu den «Gesichten». Beachtet, was hier steht: « ...Ich befand mich am Fluss Khebar unter den Verschleppten, da öffneten sich die Himmel und ich sah Gesichte Gottes-. Und ich möchte gleich hier sagen, dass, auch wenn die Form dieser Visionen sich im Falle der Diener des Herrn nicht wiederholen wird, die geistlichen Prinzipien und die Bedeutung für uns alle gleichermaßen gelten. Unsere Absicht ist es, hinter das Objektive zur Bedeutung der Dinge vorzudringen, und wir werden ständig bestrebt sein, zu geistlichen Bedeutung zu gelangen. Ihr seht, die objektive Seite ist bloß die zeitweilige Methode; sie ist bloß das Mittel, das Gott für die jeweilige Zeit benutzte. Die geistliche Bedeutung ist das Permanente und Reale.

Dem Prophet wurde der Weg gezeigt

So kommen wir zu den Gesichten. Hesekiel sagte: -ich sah Gesichte Gottes». Das hatte zwei Bedeutungen: 1. Es bedeutet, dass die Gesichte von Gott kamen, es waren Visionen, die Gott ihm gewährte, und 2. bedeutete es, dass es Visionen dessen waren, was Gott unternahm. Gott war in Bewegung, Gott hatte einen bestimmten Kurs eingeschlagen, und dem Prophet wurden die Wege gezeigt, die Gott einschlug: das ist die Bedeutung der «Gesichte Gottes». Doch bevor er Gesichte Gottes sah, heißt es, seien -die Himmel geöffnet worden». Ich werde heute Morgen vorwiegend darüber sprechen. Aber bevor ich dazu komme, müssen noch ein oder zwei Dinge gesagt werden.

Die Visionen, die dem Hesekiel geschenkt wurden, varierten hinsichtlich der Zeit, ihrer Natur und der Methode; das heißt, sie varierten zu verschiedenen Zeiten - sie kamen nicht alle zur gleichen Zeit zum Propheten. Der Herr gab dem Propheten etwas, und dies hatte die Wirkung, dass der Prophet vor Gott auf sein Angesicht fiel. Das steht am Ende von Kapitel 1. Dann stellte der Herr ihn wieder auf seine Füße, und dies geschah von Zeit zu Zeit wieder. Mein Punkt ist der, dass es Unterbrüche im Leben des Propheten gab, und dass der Prophet während dieser Unterbrüche über das nachdenken musste, was ihm gezeigt worden war, und sich auf das einzustellen, was der Herr ihm gezeigt hatte. Nun, Brüder und Schwestern, ich eine Linie darunter ziehen. Wir brauchen solche Unterbrüche in unserem Leben vor dem Herrn. Wenn der Herr uns etwas zeigt, müssen wir uns die Zeit nehmen, es zu überdenken, uns dem zu stellen, was es bedeutet und was für Folgen es hat. Das ist eine Notwendigkeit! Ein schönes Stück an Wert geht verloren, indem wir einfach immer weiter machen, und uns keine Zeiten der Stille vor dem Herrn nehmen über dem, was er sagt. Es muss eine Art Sabbatruhe einkehren, um den nachzusinnen, was der uns zeigt, und uns auf das einstellen.

Der Herr sagt etwas, und dann gehen wir und geben es weiter, und wir fahren so weiter und nehmen uns nicht die Zeit, darüber nachzudenken, was der Herr wirklich sagt - was es wirklich beinhaltet, und um uns darauf einzustellen. Ich glaube, ein sehr großer Teil des Lebens und Dienstes des Apostels Paulus ging aus seinen zwei Jahren der Stille in der Wüste hervor. Er erhielt die Vision vom Herrn auf dem Weg nach Damaskus. Es war eine gewaltige Vision, die ihn auf sein Angesicht brachte. Zwei Jahre der Stille waren nötig, um sich auf das umzustellen, was diese Vision bedeutete. Ich habe oft versucht, mir vorzustellen, was während dieser zwei Jahre wohl vor sich ging, was es war, auf das er sich umstellen musste, wie er seine ganze Bibel im Lichte dieser Vision ganz neu lesen lernen musste. Er musste seine ganze Theologie im Lichte dieser Vision neu konstruieren: er musste die Dinge im Lichte dieser Vision von Anfang an neu überdenken. Und ich glaube, dass ein großer Teil dessen, was wir von Paulus haben, aus jenen zwei Jahren hervorging.

Nun, ich schlage nicht vor, dass ihr nach diesem Schulungskurs zwei Jahre lang verschwindet. Doch, seht ihr, hier liegt ein Prinzip vor. Der Herr sprach zu Hesekiel, und Hesekiel schwieg sieben Tage lang. Er konnte mit seinem Dienst nicht weiterfahren, bis er nicht diese sieben Tage damit verbracht hatte, darüber nachzudenken, was der Herr ihm gezeigt hatte. Mein Punkt ist der, dass der Herr uns nicht alles auf einmal gibt. Er wartet, bis wir wirklich verstanden haben, was er gesagt hat, und er wartet, bis wir uns darauf eingestellt haben. Wir berühren hier ein sehr wichtiges Prinzip - diese Angelegenheit von Perioden zwischen den Visionen. So war es bei Hesekiel, er hatte seine stillen Zeiten. Nicht bloß eine Stunde am Morgen, sondern von Zeit zu Zeit blieb er still, er sagte nichts, er war allein mit Gott.

Dann das Zweite: Diese Visionen varierten auch in ihrer Natur, nicht nur in der Zeit. So habt ihr die verschiedenen Arten von Visionen. Wir wollen uns jetzt nicht dabei aufhalten, wir erwähnen sie bloß: Da war die Vision vom Thron; die Vision vom Tal der Totengebeine; die Vision vom Haus des Herrn, die Vision vom großen Strom; die Vision des Landes; die Vision des Volkes in seinem Erbe, und schließlich die Vision von der Stadt.

Hesekiel wurde vom Geist unterwiesen

Und drittens varierten die Visionen auch in der Methode, und das ist etwas, wobei wir uns kurz aufhalten müssen. Die Visionen die zu Hesekiel kamen, erreichten ihn auf zwei verschiedenen Wegen. 1. kamen sie auf objektivem Wege - Dinge wurden ihm in einer Vision präsentiert, er war wie Johannes auf der Insel Patmos, er sah Dinge auf objektive Weise, doch waren die Visionen nicht immer so. Es gab noch eine zweite Methode, durch die Visionen zu Hesekiel kamen, und diese Methode geschah durch die Unterweisung des Geistes, und das war die breitere Methode. Natürlich unterschieden sich diese beiden Methoden nicht immer, aber sie lassen sich von einander unterscheiden.

In unserer jetzigen Heilszeit ist die erste Methode recht ungewöhnlich. Paulus hatte zwar einige Visionen und Offenbarungen der ersten Art; in 2. Kor. 12 sagt er zum Beispiel: «Nun will ich auf Visionen und Offenbarungen zu sprechen kommen.. ich kannte einen Menschen... ob im Leibe, weiß ich nicht, und ich weiß auch nicht, ob außerhalb des Leibes - dieser Mensch wurde in den dritten Himmel hinaufgehoben... und er hörte unaussprechliche Worte, die zu sagen einem Menschen nicht gestattet sind». Nun, das war bei Paulus die erste Methode. Er hatte solche objektive Visionen. Auch der Apostel Johannes hatte welche, doch bildeten diese Visionen eine Ausnahme. Und es gibt sehr wenige unter uns in dieser Heilszeit, die so etwas erlebt haben. Solche Visionen gehören gewöhnlich an den Anfang der Dinge: Die objektive Seite bezieht sich gewöhnlich auf die Anfänge.

Paulus und die anderen Apostel legten das Fundament für die ganze Heilszeit. Deshalb erfuhren sie ausnahmsweise Dinge, oder, wie wir es nennen könnten, die abnormale Seite der Dinge. Doch, was ist denn der normale Weg in dieser Heilszeit? Es ist die zweite Methode, die der Herr bei Hesekiel benutzte, die mit der Entwicklung des Vorsatzes Gottes zu tun hatte. Wenn ihr zu einer so großen Sache wie das Haus Gottes kommt. zum Erbe und zu der Stadt, dann ist es der Geist, der alles die ganze Zeit tut. Ihr habt beachtet: «Der Geist führt mich... der Geist setzte mich nieder, der Geist hob mich heraus, der Geist zeigte mir... -. Es ist immer der Geist in Bewegung. Das ist der normale Weg in dieser Heilszeit. Der Herr Jesus hat selbst gesagt, dass dies das Normale sein würde: « Wenn er, der Geist der Wahrheit, kommt, wird er euch in die ganze Wahrheit leiten... von dem Meinen wird er's nehmen und es euch offenbaren». Und der ganze Rest des Neuen Testaments verläuft entlang dieser Linie: Der Normale Weg ist der, dass der Geist uns alles lehrt.

Die Himmel stehen ihm offen

Das bringt uns zum ersten Teil der Vision zurück: -Die Himmel wurden geöffnet». Nun, ihr habt mich schon sehr oft vom offen Himmel sprechen hören, doch möchte ich heute Morgen noch etwas mehr dazu sagen. Wir wissen alle, dass in der Symbolik des Gartens am Anfang der Himmel für den Menschen, der gesündigt hatte, verschlossen wurde. Der Garten steht da als Symbol für das Reich Gottes. Er ist eine Ordnung, die Gott selbst geschaffen hat. Er ist eine echte Repräsentation der himmlischen Dinge. Doch als Adam sündigte, wurde er aus diesem Bereich vertrieben, und die Türe wurde hinter ihm verschlossen; und die Türe blieb seither für alle Söhne Adams verschlossen. Hinter der Tür befindet sich der Ort, wo Gott ist, hinter dieser Tür befindet sich der Ort, wo das Leben ist, hinter dieser Tür befindet sich der Ort, wo die göttliche Ordnung herrscht. Außerhalb dieser Tür ist der Tod, außerhalb dieser Tür ist Gott nicht, außerhalb dieser Tür gibt es keine göttliche Ordnung, und diese Tür ist verschlossen, sie ist für alle Söhne Adams verschlossen.

Doch die Türe wurde wieder geöffnet. Wir wissen, wann sie geöffnet wurde; sie wurden «dem Menschensohn » geöffnet. Ihr erinnert euch an seine Worte ganz am Anfang, seine Worte an Nathanael? Er sagte zu diesem: « Wahrlich, wahrlich ich sage dir, du wirst die Himmel geöff- net sehen und die Engel auf- und absteigen über dem Menschensohn». Natürlich war dies ein Bild. Es war ein Bild, das dem Alten Testament entnommen wurde. Nathanael wusste, was es bedeutete. Er wusste, dass es dem Leben Jakobs entstammte. Jakob befand sich im Zustand des verschlossenen Himmels, doch in Bethel sah er den Himmel offen, er sah, wie die Engel Gottes auf- und abstiegen. Nathanael wusste alles darüber.

Nun sagte Jesus: «Ich bin diese Leiter. Über mir haben sich die Himmel geöffnet; alle Kommunikation zwischen Himmel und Erde und Erde und Himmel hängt von mir ab: Niemand kommt zum Vater als nur durch mich, niemand bekommt irgend etwas vom Vater als nur durch mich». Und so öffneten sich denn an den Ufern des Jordan die Himmel für ihn; und der Jordan ist ein Sinnbild für das Kreuz. Im Kreuz des Herrn Jesus wurde ein Mensch zu Tode gebracht und begraben, und das ist der Mensch, für den die Himmel verschlossen waren. Auf der andern Seite des Kreuzes erhebt sich jedoch ein neuer Mensch, und für diesen sind die Himmel wieder geöffnet: Gegenüber dem Herrn Jesus als eine neue Art eines himmlischen Menschen wurden die Himmel geöffnet.

Wir wissen, dass dies genau das ist, was der Herr zu Nikodemus sagte - zu Nikodemus, dem sehr klugen Mann, zu Nikodemus, dem sehr gebildeten Mann; zu Nikodemus, dem sehr religiösen Mann. Aber da gibt es noch einen andern Aspekt, und dieser hat mit dem Dienst zu tun. Es gibt den offenen Himmel auch für den Dienst, und das ist es, wovon wir im Fall von Hesekiel sprechen. Für ihn bezog sich der offene Himmel auf seinen Dienst, und dies ist eine Sache, die wir, ihr und ich, verstehen sollten. Dies ist ein besonderer Aspekt des Heiligen Geistes. Wir empfangen den Heiligen Geist, wenn wir von oben geboren werden, doch die Salbung des Geistes bezieht sich auf den Dienst. Jesus wurde vom Heiligen Geist geboren, aber er wurde auch vom Geist für seinen Dienst gesalbt. Ich möchte nicht eine zu große Unterscheidung vornehmen zwischen «vom Geist geboren» und «gesalbt werden», aber es besteht ein Unterschied!

Hier geht es um die Wirkung des Heiligen Geistes in Bezug auf den Dienst. Das ist es, was der Apostel Paulus im Epheserbrief meinte, als er für die Gemeinde betete. Ihr seid so vertraut mit den Worten, dass ich es kaum wage, sie vorzulesen; dennoch wollen wir erneut einen Blick darauf werten. Ihr stellt fest, dass der Apostel diese ungeheuren Dinge hinsichtlich der Berufung der Gemeinde gesagt hat. Die große Berufung der Gemeinde steht im Blickfeld. Es geht nicht bloß um die Errettung der Gläubigen - das hat bereits stattgefunden; doch jetzt befasst er sich mit der Angelegenheit der Gemeinde und deren großen Dienst, und zwar ihren Dienst jetzt und ihren Dienst in den kommenden Zeitaltern. Das ist es, was wir diesem Brief an die Epheser vor uns haben. Merkt euch, dass, was dieser Brief enthält, sich nicht an die einzelnen Christen richtet. Es lässt sich nur ein einer relativen Weise auf den einzelnen Christen anwenden. Nichts von dem, was in diesem Brief behandelt wird, kann wirklich von irgend einem Einzelnen gesagt werden; kein einzelner Christ kann kann mit allem geistlichen Segen in den himmlischen Regionen gesegnet sein. Es braucht die ganze Gemeinde, um alle geistlichen Segnungen zu besitzen. Und ihr gelangt nur auf relative Weise zu allen geistlichen Segnungen; nämlich, durch eure Gemeinschaft mit allen andern Gliedern der Gemeinde.

Wozu sind diese geistlichen Segnungen? Dienen sie bloß unserer Befriedigung? Einfach, dass wir gesegnet sein sollen? Ihr betrachtet diesen Brief, und ihr stellt fest, dass sie zum Zweck des Dienstes gegeben werden; die Gemeinde soll ihren Dienst erfüllen können. Ich hatte nicht die Absicht, diesmal von Hesekiel zum Epheserbrief überzugehen, aber vielleicht führt uns der Geist so! Nun könnt ihr erkennen, was der Apostel hier sagt: -Als er erhöht wurde... hat er den Menschen Gaben gegeben... ergab einige als Apostel,' einige als Propheten; und einige als Evangelisten, und einige als Hirten und Lehrer-. Wozu? «Zur Ausrüstung der Heiligen für das Werk des Dienstes» - um die Gemeinde vollständig zu machen, damit sie ihren Dienst erfüllen kann. Der Zweck von allem ist der Dienst der Gemeinde. Und wegen dieses Dienstes betet der Apostel nun auch auf diese Weise: «Aus diesem Grunde... höre auch ich nicht auf, für euch zu danken, wenn ich in meinen Gebeten an euch denke; dass der Gott unseres Herrn Jesus Christus, der Vater der Herrlichkeit, euch den Geist der Weisheit und der Offenbarung gebe in der Erkenntnis seiner selbst» - das heißt, der Erkenntnis Christi. Das Wort « Erkenntnis» lautet hier «volle Erkenntnis»: -den Geist der Weisheit und der Offenbarung zur vollen Erkenntnis seiner selbst,' damit die Augen eures Herzens erleuchtet werden und ihr erkennen könnt.. » (Eph. 3, 1 a; 1, 16.17). Dann werden die Dinge erwähnt, die «ihr erkennen könnt».

Hier steht das Werk des Heiligen Geist in Beziehung zum Dienst. In Bezug auf den Dienst der Gemeinde muss DIE GEMEINDE geöffnete Augen des Herzens haben (V. 18), muss DIE GEMEINDE den Geist der Weisheit und der Offenbarung haben zur Erkenntnis Christi (V. 17). Dies sollte das normale Leben der Gemeinde in dieser Heilszeit sein. Dass es nicht das normale Leben ist, bedeutet, dass die Dinge falsch gelaufen sind. DIE GEMEINDE SOLLTE WISSEN, «welches die Hoffnung seiner Berufung ist»; SIE SOLLTE WISSEN, «welches der Reichtum der Herrlichkeit seines Erbes in den Heiligen» ist (V. 18); SIE SOLLTE «die überragende Größe seiner Kraft» KENNEN (V. 19). Dies sollte die normale Erkenntnis der Gemeinde für ihren Dienst sein! Das ist die Bedeutung des offenen Himmels: «der Geist der Weisheit und der Offenbarung» wurde verliehen, die Augen des Herzens wurden geöffnet; und wir sind durch den Geist befähigt worden, die Bewegungen Gottes zu ERKENNEN, den Weg zu KENNEN, den Gott einschlägt, das Ende zu KENNEN, das im Blickfeld steht, und zu WISSEN, dass Gott «alle Dinge nach dem Ratschluss seines Willens wirkt».

Das ist es, was Hesekiel durch die geöffneten Himmel zu sehen bekam. Gott hat ein Ziel! Gott bewegt sich auf dieses Ziel zu! All die mächtigen Energien Gottes sind auf dieses eine Ziel gerichtet. All diese Dinge im Himmel und auf Erden werden im Blick auf dieses Ziel angeordnet! Das ist es, was Hesekiel sah! Das Buch ist das Buch der beständigen Energien Gottes im Blick auf sein Ziel! Wir, liebe Brüdern und Schwestern, SOLLTEN DIES in unserer eigenen Erfahrung KENNEN!

Es war ein ungeheuer kostspieliger Weg für Hesekiel. Und eröffnet eine ganz neue Linie. Lest euch durch dieses Buch und seht, was es den Propheten kostet. Es gab eine Zeit, da diese Vision dem Propheten seine Frau kostete. Seine junge Frau starb als ein Zeichen an Israel, und viele andere Dinge widerfuhren ihm, die sehr schmerzhaft waren. Es ist eine sehr kostspielige Sache, den geöffneten Himmel zu haben. Die Kosten mögen uns nicht auf dieselbe Weise erreichen, doch glaubt mir, ein offener Himmel führt uns in eine große Zahl von Leiden. Es verwickelt uns in die Unmöglichkeit, von denen verstanden zu werden, die keinen offenen Himmel kennen. Es verschafft uns Verfolgung von andern Menschen im Volk Gottes. Das bedeutete es für Hesekiel; und dennoch ist es das alles wert! Jeder, der den offenen Himmel hat, würde ihn für nichts hergeben. Sie würden ihn nicht für alle Popularität in dieser Weit hergeben. Ein offener Himmel ist das Kostbarste, das ein Mann oder eine Frau haben kann - ein offener Himmel bedeutet nämlich, diese Art von Gemeinschaft mit Gott zu haben - wo Gott uns fortwährend Neues zeigt.

Wenn ihr bereit seid, die Kosten auf euch zu nehmen, dann bittet den Herrn, das Wirklichkeit werden zu lassen, aber seid dann nicht überrascht, wenn ihr das bekommt, was Hesekiel bald nach seiner ersten Vision erlebte. Er sagte: «Ich saß sieben Tage lang in Entsetzen versunken». Wenn jemand starb, so waren alle sieben Tage lang unrein. Sie trauerten sieben Tage lang, und sie waren gleichsam sieben Tage lang tot; (der achte Tag ist stets der Tag neuen Lebens in der Bibel), doch Hesekiel war wie ein Mann, der sieben Tage lang tot war - die gewaltige Wirkung der Vision - es versetzte ihn in eine sehr schmerzhafte Zeit. Seid also nicht überrascht, wenn ihr anfangt, eine schwierige Zeit durchzumachen. Was ich meine ist dies: Wenn wir mit dem Herrn Unternehmungen wie diese haben, beginnt der Herr gewöhnlich damit, uns durch tiefe Erfahrungen zu führen, um die Dinge für uns sehr real werden zu lassen. 0, unser Fleisch möchte die Vision, unser Fleisch möchte den Dienst, unser Fleisch möchte all die Herrlichkeit, doch der Herr greift gegen unser Fleisch zur Tat; und wir machen eine Zeit durch, während der das Fleisch in den Tod gebracht wird, und dann ist der Weg für den Dienst sehr sicher. Das stimmt mit der Erfahrung überein, und dies liegt mitten im Herzen des Dienstes von Hesekiel.

In Übereinstimmung mit dem Wunsch von T. Austin-Sparks, dass das, was er frei erhalten hat, weitergegeben und nicht gewinnbringend verkauft werden sollte und dass seine Botschaften Wort für Wort reproduziert werden, bitten wir Sie, diese Botschaften mit anderen zu teilen und frei anzubieten, um seine Wünsche zu respektieren - frei von jeglichen Änderungen, kostenlos (außer notwendigen Vertriebskosten) und mit dieser Erklärung inklusive.