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Die Ruhe und der Mut des Glaubens

von T. Austin-Sparks

Zuerst veröffentlicht in den Zeitschriften "A Witness and A Testimony", Nov-Dez 1946, Vol. 24-6. Originaltitel: "The Rest And The Courage Of Faith". (Übersetzt von Manfred Haller)

«Also bleibt noch eine Sabbatruhe dem Volke Gottes übrig» (Hebr. 4,9).

«Und wir sehen, dass sie wegen des Unglaubens nicht hinein gehen konnten» (Hebr. 3,19).

«Da traten die Söhne Juda vor Josua in Gilgal, und Kaleb, der Sohn des Jefunne, der Kenisiter, sagte zu ihm: Du kennst das Wort, das der Herr zu Mose, dem Mann Gottes, meinet- und deinetwegen in Kadesch-Barnea geredet hat. Vierzig Jahre war ich alt, als Mose, der Knecht des Herrn, mich von Kadesch-Barnea aussandte, um das Land auszukundschaften; und ich brachte ihm Antwort, wie es in meinem Herzen war.

Meine Brüder aber, die mit mir hinaufgezogen waren, machten das Herz des Volkes verzagt; ich aber bin dem Herrn, meinem Gott, treu nachgefolgt. Da schwor Mose an demselben Tag: Wenn nicht das Land, auf das dein Fuß getreten ist, dir und deinen Söhnen für ewig zum Erbteil wird! Denn du bist dem Herrn, meinem Gott, treu nachgefolgt.

Und nun siehe, der Herr hat mich am Leben erhalten, wie er geredet hat. Es sind nun 45 Jahre, seitdem der Herr dieses Wort zu Mose geredet hat, als Israel in der Wüste umherzog; und nun siehe, ich bin heute 85 Jahre alt.

Ich bin heute noch so stark wie an dem Tag, als Mose mich aussandte. Wie meine Kraft damals, so ist meine Kraft jetzt, sowohl zum Kampf als auch um aus- und einzuziehen. Und nun gibt mir dieses Gebirge, von dem der Herr an jenem Tag geredet hat. Denn du hast en jenem Tag gehört, dass die Enakiter dort sind und große, feste Städte. Vielleicht ist der Herr mit mir, dass ich sie vertreibe, wie der Herr geredet hat.

Da segnete ihn Josua und gab dem Kaleb, dem Sohn des Jefunne, Hebron zum Erbteil. Daher wurde Hebron dem Kaleb, dem Sohn des Jefunne, dem Kenisiter, zum Erbteil bis zum heutigen Tag, weil er dem Herrn, dem Gott Israels, treu nachgefolgt war.» (Josua 14,6-14).

Ich bin sicher, manchen von euch hört sich das an, als würden wir einen weiten Weg zurück gehen und in einen breiten Bereich ausschweifen, wenn ich sage, dass wir Christen ständig mit unserem Christentum konfrontiert und durch es herausgefordert werden. Viele von uns sind noch gar nicht richtig in das Christentum hineingelangt. Was meine ich damit. Nun, um eines ganz klar zu machen, das eigentliche Tor zum wahren Christentum ist das Tor der Ruhe, der Ruhe des Glaubens. Die sehr simple Weise, in die der Herr Seinen Appell gepackt hat, war: «Kommt her zu mir, alle ihr Mühseligen und Beladenen! Und ich werde euch Ruhe geben» (Mt. 11,28). Das galt einer Menschenmenge, und gewöhnlich werden diese Worte in evangelistischen Botschaften an Unerrettete verwendet. Was der Herr meinte, als Er diese Worte sprach, wird uns hier im Hebräerbrief gezeigt, und es handelt sich dabei um eine viel tiefere und vollere Bedeutung, als sie gewöhnlich beim Gebraucht der einfachen Einladung: «Kommt her zu mir ... und ich will euch Ruhe geben», angenommen wird. Da ist etwas, das wir in dieser Aussage hören, entdecken müssen - «Also bleibt noch eine Sabbatruhe dem Volke Gottes übrig» (Hebr. 4,9).

Ein gegenwärtiges Eingehen in die Ruhe

Wenn ihr auf den Kontext achtet, dann ist etwas gemeint, in das das Volk Gottes noch nicht eingegangen ist. «Wir sehen, dass sie wegen des Unglaubens nicht hineingehen konnten.» (Hebr. 3,19). Sie konnten nicht hineingehen. Wer waren sie? Das Volk Gottes! Und es ist immer noch das Volk Gottes, für das eine Ruhe übrig bleibt. Lasst uns das nicht in die Zukunft verlegen, denn dann ist überhaupt nicht die Bedeutung – dass wir danach, wenn wir in die Herrlichkeit nach Hause kommen, zur Sabbatruhe gelangen und dann in die Ruhe eingehen werden. Es ist auch nicht einfach eine Grabinschrift – er oder sie sind in die Ruhe eingegangen. Es ist vielmehr etwas, das heute für das Volk Gottes als etwas Gegenwärtiges übrig bleibt, nicht im Tod, sondern im Leben. Die Ruhe bleibt übrig.

Ihr denkt wohl nicht, ich sei hier zu elementar, denn ihr wisst ja in eurem Herzen, genauso wie ich es in meinem auch weiß, dass diese Frage der Herzensruhe, der Ruhe des Glaubens, ständig eine akute Frage ist, die immer wieder hochkommt. Eines der Dinge, das in so vielen von uns fehlt, ist diese Ruhe, oder, um es noch anders herum zu sagen, was uns doch so sehr charakterisiert, ist Furcht, Sorge, Ungewissheit, und all die Dinge, die das genaue Gegenteil sind von ruhiger Gewissheit, stillem Vertrauen, Auswirkungen eines Geistes und einer Haltung und Atmosphäre, welche die ganze Zeit sagt: Mach dir keine Sorgen, hab keine Angst, alles kommt gut. Was unser Feind am meisten versucht, ist, genau das zu stören, zu zerstören, uns das zu rauben, uns aufzuwühlen, uns zu ängstigen, uns zu bedrängen, uns zu quälen, also alles zu tun, um uns diese Ruhe zu rauben oder zu verhindern, dass wir in diese Ruhe eingehen.

Es ist die Ruhe des Glaubens, nicht einfach die Ruhe einer Passivität, einer Gleichgültigkeit oder Sorglosigkeit. Es besteht ein großer Unterschied zwischen Sorglosigkeit und dem Freisein von Sorge. Noch immer bleibt eine Ruhe für das Volk Gottes übrig, noch immer ist sie zu haben, noch immer gilt sie, noch immer existiert sie, noch immer wird sie aufbewahrt – aber eben, für das Volk Gottes ! Wir haben kein Recht, zu den Unerretteten zu gehen und sie aufzufordern, zu Christus zu kommen und Ruhe zu finden, solange wir nicht selbst, und ohne dass wir selbst diese Ruhe kennen. Unser Zeugnis und unser Dienst ist in Gefahr, es wird geschwächt, begrenzt und unglaubwürdig, wenn wir uns nicht selbst in dieser Ruhe befinden. Und genau das ist das Ziel der Aktivität des Feindes in dieser Angelegenheit – uns unglaubwürdig zu machen, indem er uns gerade dieses Geburtsrecht unserer Vereinigung mit Ihm, der nie beunruhigt, nie ängstlich besorgt, im Zweifel ist über irgend eine Sache, mit dem Einen, der regiert, nehmen will. Ihr seht, Ruhe ist das praktische Ergebnis unseres Glaubens, dass Er der Herr ist, und gerade dieses Herrsein Christi wird zur Strecke gebracht durch die Unruhe des Volkes Gottes.

Die Ruhe des Glaubens muss unsere Ausgangsposition sein; und zwar nicht nur in der großen Frage der Rechtfertigung, obwohl, wenn sie da nicht geklärt ist, sie nirgendwo geklärt sein wird. O, der Feind schlägt dagegen aus, selbst beim Volk Gottes. Er ist stets darauf aus, das zu unterbinden; irgendwie die Frage der Rechtfertigung neu aufzurollen, in Frage zu stellen, dass wir in unserer Stellung vor Gott gerechtfertigt sind, zu verhindern, dass wir das annehmen können; zwar noch nicht voll und endgültig in unserem Zustand, sondern nur in Christus; das heißt, noch nicht abschließend und vollkommen in uns selbst, sondern in dieser Vereinigung mit Ihm auf der Grundlage dessen, was Er ist. Der Feind hört nie auf mit dem Versuch, das zu unterbinden, und seine Methoden sind zahllos und sehr dauerhaft und mächtig. Es geht also um die Ruhe des Glaubens in genau das, aber auch in hundert und eins andere Wege in den praktischen Dingen des täglichen Lebens; Dinge, die zu arrangieren, zu sichern, zu klären und in die Wege zu leiten nicht in unserer Macht steht. Jeder Tag bringt hunderte von Möglichkeiten, bei denen wir Gelegenheit haben, in der Ruhe des Glaubens festzustehen, in dem Glauben an den Herrn, der uns Ruhe verschafft. So schlau sind die Methoden des Feindes, dass er uns sogar weismachen will, die Sache sei viel zu klein, um den Herrn damit zu belästigen; das ist ein bloßes Vorkommnis, wozu das vor den Herrn bringen? Er hat größere und wichtigere Dinge, um die Er sich kümmern muss! Warum versuchst du, den Herrn zu deinem Laufburschen zu machen (ich sage das mit Respekt), damit Er all die kleinen Dinge tun soll, die du haben möchtest? Wenn in diesen Dingen das Zeugnis in Ruhe bewahrt wird, dann ist das für den Herrn eine große Sache und nichts Geringfügiges. Wenn in dieser Angelegenheit die Herrlichkeit des Herrn feststeht, auch wenn sie daran leiden muss, dann ist das etwas sehr Großes. Es mag ein bloßes Vorkommnis im täglichen Leben sein, auf viele, viele Arten jeden Tag, aber sowohl ihr als ich selbst können unsere Fassung, unsere Ruhe uns unser stilles Vertrauen derart verlieren, dass wir einen großen geistlichen Verlust erleiden, und auch der Herr verliert dabei viel, so dass erwiesen ist, dass es irgendwo am Glauben gemangelt hat, und damit ist dann die Ruhe verflogen. Das ist die eine Seite. Es bedeutet eine Herausforderung für uns, eine echte Herausforderung.

Die Notwendigkeit für den Glauben

«Wir sehen, dass sie nicht hinein gelangen konnten wegen ihres Unglaubens». «Nicht konnten...» wegen ihres lähmenden, disqualifizierenden, verunmöglichenden Unglaubens. Das bedeutet, je schneller wir uns dieser ganzen Frage stellen und, so weit wie möglich, sie klären, desto besser. Achtunddreißig Jahre lang war Israel ganz einfach blockiert, wurde aufgehalten, bewegte sich so zu sagen im Kreise herum wegen dieser einen Frage, ob sie Gott glauben wollten oder nicht. Sie stellte sich, lasst es mich nochmals festhalten, im Zusammenhang mit allen möglichen Dingen. Sie erhob sich bei physischen Dingen, denn ein Leben in jener Wüste physisch gesehen eine große Zumutung. Doch der Herr änderte die physischen Bedingungen nicht. Er verlangte zuerst eine Veränderung in den Leuten selbst; die physischen Bedingungen erledigten sich von selbst, wenn er die Veränderung in ihrem Inneren hatte bewerkstelligen können. Sobald diese Frage des Glaubens an Ihn geklärt war, dann wandte sich der Herr den physischen Problemen zu. Die Frage erhob sich aber auch im Bereich der Umstände, der Emotionen, des Intellekts und des Willens. Die Herausforderung zeigte sich auf verschiedene Weise entlang all jener Linien. Ihr könnt all ihre Erfahrungen vornehmen und feststellen, wie jede einzelne eine besondere Form dieser Herausforderung zum Glauben, und die Herausforderung änderte sich täglich hinsichtlich ihres Aspekts, ihrer Form, und dennoch war es immer dieselbe Herausforderung. Sie kam entlang jeder möglichen Linie daher und der Herr veränderte sie nie, er verhinderte sie auch nie, er ließ nie zu, dass die Zusammenstellung der Bedingungen geändert wurden, Er konzentrierte sich stets auf diesen einen Punkt. Das worauf es ankam, war der innere Mensch, und bevor die Sache nicht hier geklärt war, befasste sich der Herr nicht mit all den andern Dingen.

Nun, das umfasst sehr vieles. Denkt nicht, es müssten notwendigerweise die und die Dinge sein, die an unserem Zustand schuld sind. Es mögen Faktoren sein, die dazu beitragen, und sie mögen sehr aufreibend sein und sehr schwer auf uns lasten. Physische Dinge – ja, sie drücken, sie machen die Situation außerordentlich schwierig. Wir sagen dann, wenn der Herr sich nur dieser physischen Sache oder dieser Umstände oder irgend etwas anderem annehmen annehmen würde! Es ist an allem schuld, das ist die Ursache von allem, das ist der Grund dafür. Das ist unsere Art, zu räsonnieren, doch der Herr denkt nicht so. Die Sache liegt tiefer als nur so, es geht ganz einfach darum, ob wir Gott glauben; es geht um resoluten Glauben, um Vertrauen in Gott. Der Herr versucht, uns aus dem sich ständig ändernden und schwankenden Seelenleben herauszubekommen, wo wir unseren Gefühlen, Gedanken und Vernunftschlüssen und allen möglichen Dingen ausgeliefert sind, in einen Bereich hinein, wo wir im Geist beständig sind. Das ist der Punkt, an dem der Psalm alles festmacht. «Ihr Herz war nicht fest Ihm gegenüber» (Ps. 78,37), und um diese Tatsache herum sammeln sich die ganzen vierzig Jahre. Der Schlüssel dazu ist geistlicher Natur; geprüft von jeder anderen Linie, von jedem andern Mittel, es ist letzten Endes eine geistliche Angelegenheit. Mit Macht durch Seinen Geist gestärkt zu werden am inneren Menschen (Eph. 3,16) ist die Antwort auf das alles. Das andere mag dann Platz machen; oder zumindest werden wir die Überlegenheit über alles andere gewinnen, sollte es nicht aus dem Wege geräumt werden.

Glaube an Gott – das Geheimnis des Mutes

Wir kehren zum Wort in Josua zurück. Von jener ersten Generation kamen nur zwei Männer aus diesem Seelenbereich heraus – Josua und Kaleb. Sie triumphierte in diesem und über diesen Bereich. Zuerst triumphierten sie in diesem Bereich, und dann brachte sie der Herr heraus, doch die Tatsache, dass es die Ruhe des Glaubens war, die das Geheimnis ihres Triumphes darstellte, während sie noch darin waren, wird so wunderschön, so großartig ans Licht gebracht in diesem 14. Kapitel von Josua. Ich denke, das ist sehr gut. Kaleb, einer von beiden, kam zu Josua. Er war jetzt ein alter Mann, doch lebte er noch immer im Glauben an die Position, die er beim Herrn viele Jahre zuvor eingenommen hatte. Er nahm diese Position ein, als er als einer der Kundschafter ins Land hinein trat, und als die große Mehrheit, die überwältigende Mehrheit ihren bösen Bericht beibrachte. Sie blickten durch ihre Umstände auf Gott; doch diese beiden Männer blickten durch Gott auf ihre Umstände. Das machte den ganzen Unterschied aus. Kaleb nahm die Position ein, dass er durch Gott auf alles blickte, und noch immer lebte er in dieser Position. Und nun, als alter Mann, kam er zu Josua, und – während alle andern ihr Erbe in Form von netten, leichten, wohlhabenden Positionen empfingen, wo «jeder Anblick wohlgefiel» - sagte Kaleb: «Gib mir dieses Gebirge, wo die Riesen sind, mit großen und ummauerten Städten; dieses hügelige Gebiet; gib mir dieses Gebirge!»

O, liebe Freunde, es gibt darüber noch viel zu sagen, aber ich gebe mich mit dem zufrieden, indem ich einfach dieser Herausforderung an euch und mich folge. Wonach haltet ihr Ausschau? Auf ein leichtes Erbe, einen netten, leicht zu bearbeitenden Gemüsegarten, etwas, das eurem Geschmack entspricht und euch Befriedigung vermittelt? Haltet ihr Ausschau nach einem blühenden Land? Der Glaube, der Josua und Kaleb in die Herzensruhe brachte, bevor sie in die Ruhe des Landes gelangten, war diese Art von Glauben – Gib mir eine schwierige Aufgabe! Hier ist eine Situation voller Schwierigkeiten, voller Bedrohungen, voller Gegnerschaft; o, es ist fast ein erschreckender Anblick, und doch, gib mir dort eine Chance! Ihr seht die Herausforderung. Erschrecken euch Schwierigkeiten, oder stellen sie sofort eine großartige Gelegenheit für den Herrn dar? «Vielleicht wird der Herr... wie der Herr geredet hat». Wie stellen wir uns den großen Schwierigkeiten gegenüber? Und es gibt Schwierigkeiten! Es gibt Probleme! Und es scheint, als würden sich immer mehr Berge auf einander türmen, während wir voranschreiten. Manchmal scheinen die Aussichten und der Ausblick unmöglich, eine hoffnungslose Situation. Vielleicht scheint es so, als sei für unser persönliches Leben aus irgend einem Grund – ob in uns drin oder außerhalb von uns – oder für unser Werk, zu dem wir berufen wurden, für den Dienst, für das Zeugnis, das uns auferlegt wurde, alles äußerst hoffnungslos, der Berg ist unmöglich. Nun, wie steht es damit? Heißt es dann immer noch: Gib mir dieses Gebirge? Nichts als ein echter Glaube an Gott kann die Dinge so nehmen und sagen: Also gut, es ist schwierig, darüber gibt es keinen Zweifel, natürlicherweise ist es ein erschreckendes Vorhaben, ein hoffnungsloser Ausblick, dennoch nehmen wir es auf uns im Namen des Herrn; vielleicht wird der Herr... Der Herr - so blicken wir auf den Berg durch den Herrn, nicht auf den Herrn durch den Berg.

Ich denke, dass dies die Art von Glauben ist, den wir benötigen, der uns in die Ruhe hinein bringt. Ein Berg – ja, es ist ein Berg, in der Tat, ein physischer Berg, ein Berg von Umständen, ein Berg von trüben Aussichten im Werk. Natürlicherweise würden wir das Richtige, das Weise, dem Sinn der Allgemeinheit Entsprechende tun, wenn wir sagten: Nein, das rühren wir nicht an! Doch der Glaube sagt: Ich will nicht versuchen, diesen Berg zu umgehen, ich werde ihm nicht den Rücken kehren und davon rennen; gibt mir dieses Gebirge! Ich möchte diesen Glauben, und auch ihr möchtet ihn. Es ist nicht bloß unser natürlicher Mut, unsere Bulldoggennatur, unsere Kampflust, die es zustande bringt. Wir wissen sehr gut, dass wir gar nichts haben; wären wir uns selbst überlassen, so müssten wir aufgeben. Doch der Herr fordert uns heraus, und Kaleb tritt wie ein Tadel vor uns hin. Am Ende eines langen Lebens, da wir denken, es sei jetzt für ihn an der Zeit, dass er einen sehr netten, kleinen Garten und irgendwo eine Hütte bekommt, wo die Arbeit leicht fällt und er seine Ruhe haben könnte – aber nein, sagt er: Gib mir dieses Gebirge, wo die Riesen sind, die ummauerten Städte; Gib mir dieses Gebirge! Seine Wahl war eine Schwierigkeit, weil es eine Gelegenheit für den Herrn darstellte.

Vielleicht werden wir sehr bald auf eine sehr praktische Weise mit etwas von dem konfrontiert, was wir eben gesagt haben, doch wollen wir uns diesbezüglich vom Herrn behandeln lassen. Wir müssen uns dem stellen, was natürlicherweise erschreckende Schwierigkeiten sind, innen wie außen, Dinge, die uns das Herz aus dem Leib reißen; doch oh, was für eine stille ruhige Gewissheit, was für ein Vertrauen in unseren Gott, das sagt: Gib mir dieses Gebirge als eine Gelegenheit, den Herrn zu erfahren!

Und Kaleb bekam es – und es war Hebron, doch das ist eine andere Geschichte; Hebron ist eine sehr lange Geschichte. Ich überlasse das euch, dem nachzugehen, denn Hebron hat einen wunderbaren Platz im Vorsatz Gottes. David wurde zuerst in Hebron zum König gesalbt, bevor er dann in Jerusalem gekrönt wurde. Hebron bedeutet «Gemeinschaft». Ein großes Erbe ist mit Hebron verbunden. Hebron ist für solche Männer und Frauen von dieser Art von Glauben reserviert , der sagt: Ich will meiner Schwierigkeit nicht ausweichen und meinen harten Weg nicht verlassen; ich will es mit der Kraft des Herrn auf mich nehmen und dem Herrn damit eine Gelegenheit geben, zu zeigen, dass Er tun kann, was natürlicherweise unmöglich ist. Der Herr gebe uns diesen Glauben!


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