von
T. Austin-Sparks
Zuerst veröffentlicht in den Zeitschriften "A Witness and A Testimony", Jan-Feb 1940, Vol. 18-1. Originaltitel: "God's Means of Achieving His Purpose" Auszug aus "The Faith of the Overcomer" - Kapitel 1. (Übersetzt von Manfred Haller)
Durch welches Mittel wird Gott in Seinem Volk Sein Ziel erreichen? Welches Mittel benutzt Gott, um Seinen Vorsatz auszuführen? Es wird mittels des Geistes der Sohnschaft durch das Kreuz geschehen. Es besteht überhaupt keine Hoffnung, Gottes Ziel zu erreichen oder auch nur einen Schritt in diese Richtung zu tun, ohne den Geist als Geist der Sohnschaft.
Zuerst muss da der kindliche Schrei «Vater» vorliegen! Es muss diese Beziehung bestehen, herbeigeführt durch den Geist. Dann muss der Geist der Sohnschaft, wenn Er einmal im Innern da ist, voll voranschreiten, um Christus in uns Gestalt werden zu lassen. Daher sagt der Apostel: «Meine lieben Kinder, für die ich aufs Neue Geburtswehen erleide, bis Christus in euch Gestalt gewonnen hat». Es geht nicht darum, dass ich mich in Richtung von Gottes Ziel abmühe; vielmehr verleiht der Geist der Sohnschaft in mir Kraft in Richtung auf Gottes Ziel. O, dass wir hier doch Glauben hätten! Wenn ihr wirklich in diesem speziellen Punkt Glauben habt, werdet ihr das Geheimnis einer tiefgründigen Ruhe kennen.
Ihr wisst, geistlich gesehen haben wir unsere Leerzeiten – Leerzeiten im Gebets-leben, wo es unmöglich scheint zu beten. Leerzeiten aber auch geistlich gesehen in vielen anderen Bereichen. Ganz gleich, wie sehr wir uns auch anstrengen mögen, es schaut nichts dabei heraus. Was sollen wir da denn tun? Nun, wenn meine Erfahrung für euch irgend welchen Wert hat – und ich glaube, ich habe doch ein bisschen vom Geheimnis der Dinge entdeckt – dann habe ich diese Position erreicht: Durch den Geist ist Christus in mir, und es dreht sich alles um Ihn, nicht um mich. Nicht das ist von Bedeutung, was ich tun kann, oder was ich nicht tun kann, oder wie ich mich heute fühle; alles dreht sich um Ihn. Vielleicht bin ich mir heute Seiner Innewohnung nicht bewusst, aber im Gegensatz dazu bin ich mir anderer Dinge, die nicht Christus sind, sehr wohl bewusst. Nun, das mag mein Zustand sein; doch Er ist treu, Er ist wahr. Er hat mir bestimmte Zusicherungen gegeben, dass er mich nie verlassen und vernachlässigen werde, dass Er alle Tage bis ans Ende bleiben werde, und dass er auf den Tag Christi ein gutes Werk vollenden werde, das Er begonnen hat.
Er begann mit dieser Sache – nicht ich; Er unternahm sie. Bevor es mich je gab, unternahm Er es, Sein vollkommenes Werk in jedem durchzuführen, der Ihm vertrauen würde. Es wurde alles angefangen, bevor ich je das Licht des Tages erblickte, so dass nicht ich damit beginnen konnte – es hat tatsächlich nicht mit mir angefangen. Das eine, das ich tun muss, ist, Ihm zu vertrauen – Ihm zu vertrauen – und, wenn ich selber nicht durchzubrechen vermag, zu sagen: « Herr, ich kann einfach im Augenblick nicht beten; ich muss Dir vertrauen, dass Du all mein Beten tun wirst».
Keiner, der wirklich sein Herz auf den Herrn gerichtet hat, wird je diese Aussage als Hintertür benutzen, um sich aus dem Gebet zu stehlen. Ich versuche nicht, euch ein paar Ausreden zu liefern, warum ihr das Beten aufgebt. Ich sage bloß, es gebe solche «Leerzeiten», und ich bin nicht sicher, ob der Herr nicht zulässt, dass wir solche Zeiten erleben, damit wir ja nicht wieder anfangen, auf unsere Werke zu bauen. Er nimmt uns schlicht von dieser Grundlage weg und wirft uns auf Ihn selbst, wo es keine andere Alternative gibt, als einfach Ihm zu vertrauen. Ihr gebt euer Gebetsleben nicht auf, wenn ihr in solchen Zeiten diesen Lauf nehmt. Wenn ihr beten könntet, würdet ihr es auch tun; doch jetzt, in einer Zeit echter Unfähigkeit vertraut ihr diesbezüglich einfach dem Herrn.
Ich merke, dass ich solche Leerzeiten habe, doch wenn ich entschieden dem Herrn vertraue und sage: «Herr, das ist Deine Verantwortung, und ich weiß, dass dieser Zustand nicht andauern wird; das Gebetsleben wird wieder zurück kehren, und in der Zwischenzeit vertrauen ich Dir einfach». Es wird zurück kommen, und dies in größerer Fülle und mit größerem Segen.
Ihr Lieben, ich habe dies wieder und wieder erlebt. Es kehrt zurück. Es ist nicht einfach so, dass ihr euch bessert und dann von vorne beginnt. Ihr wisst sehr wohl, dass ihr vollkommen fit sein mögt, und doch unfähig, zu beten. Niemand kann Gebet machen. Es ist nicht eine Sache der Gesundheit und der Kraft, durch die wir fähig werden, zu beten. Ihr mögt ein vollkommen starker Mann oder eine eben solche Frau sein, aber ihr kommt mit eurem Gebet am Himmel nicht an, weil ihr so seid.
Das Gebet hat es mit einem offenen Himmel zu tun – Gebet ist Gemeinschaft mit dem Herrn; und dann ist es Sein Tun, nicht das unsere. Er bringt es. Vertraut Ihm. «Ich lebe, doch nicht mehr lebe ich, sondern Christus lebt in mir». Er hat die ganze Sache in der Hand. Weil meine Haltung die des Glaubens an Ihn ist, wird Er dafür sorgen, dass ein Gebetsleben vorhanden (und möglich) ist; Er wird dafür sorgen, dass es ein Leben im Wort gibt. Positiver Glaube an Ihn ist das Geheimnis von allem, was mit dem Willen Gottes zusammen hängt.
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