von
T. Austin-Sparks
Zuerst veröffentlicht in den Zeitschriften "A Witness and A Testimony", Jul-Aug 1941, Vol. 19-4. Originaltitel: "Thine is the Kingdom, and the Power, and the Glory" Auszug aus Kapitel 4. (Übersetzt von Manfred Haller)
«So steht auch geschrieben: «Der erste Mensch, Adam, wurde zu einer lebendigen Seele», der letzte Adam zu einem lebendig machenden Geist. Aber das Geistliche ist nicht zuerst, sondern das Natürliche, danach das Geistliche. Der erste Mensch ist von der Erde, irdisch; der zweite Mensch vom Himmel. Wie der Irdische, so sind auch die Irdischen; und wie der Himmlische, so sind auch die Himmlischen. Und wie wir das Bild des Irdischen getragen haben, so werden wir auch das Bild des Himmlischen tragen» (1. Kor. 15,45-49).
Ich glaube, es gibt eine Menge christlicher Leute, welche die Vorstellung haben, was Gott durch das Erlösungswerk des Herrn Jesus durch die Sühne für die Sünde – durch die Errettung und Wiederherstellung des Menschen aus seinem verlorenen Zustand – anstrebe, sei dies, dass Er ihn an die Stelle zurückbringen wolle, wo Adam vor dem Fall war. Ist das auch eure Vorstellung? Meint auch ihr, eure Erlösung bestehe darin, dass ihr einfach alles, was in und durch Adam schief gelaufen ist, ungeschehen macht und die Dinge wieder in jenen ungefallenen Zustand zurückbringen könnt, in dem Adam sich befand, bevor er fiel?
Wenn dem so ist, dann liegt ihr vollkommen falsch. Er hat nicht im Sinn, etwas dergleichen zu tun. Er nimmt überhaupt nicht den ersten Adam zum Modell, nicht einmal den ungefallenen ersten Adam. Er ist unermesslich weit über den ungefallenen ersten Adam hinaus gegangen. Er hat ihn vollständig hinter sich gelassen ...und hat Einen gefunden, der einer vollständig anderen Ordnung von Wesen angehört als der gefallene Adam. Der erste Adam war eine lebendige Seele; der letzte Adam war ein Leben gebender Geist. Der erste Mensch war von der Erde, irdisch; der zweite stammt vom Himmel und ist darum himmlisch. Darum, «wie wir das Bild des Irdischen getragen haben, so werden wir auch das Bild des Himmlischen tragen».
Dieser himmlische Mensch, dieser letzte Adam, dieser Leben gebende Geist gehört einer völlig anderen Ordnung an als der ungefallene Adam – einer vollständig höheren Ordnung. Gott hat etwas weit Größeres als der ungefallene erste Adam. Sein letzter Adam, Sein zweiter Mensch gehört einer himmlischen Ordnung an – einer geistlichen Ordnung; und – gepriesen sei Gott – einer Ordnung, die den Tod nicht kennt. So lasst uns nicht auf die armselige Stufe des ungefallenen ersten Adam hinabsinken. Auch wenn diese ein schönes Stück besser sein mag als unser gegenwärtiger, natürlicher Zustand, so ist sie für Gott doch nicht gut genug; und darum sollte sie auch für uns nicht gut genug sein. Darum lasst uns «das Bild des Himmlischen tragen».
Das bringt deutlich ins Blickfeld, was Gottes Ziel ist. Da Er den Herrn Jesus zum Haupt Seiner neuen Schöpfung – Seines neuen Geschlechts - gemacht hat, besteht Sein Ziel darin, dem Bilde seines Hauptes gleich zu gestalten. So wird Christus also in den Augen Gottes zu dem einen Ziel, gemäß welchem und woraufhin Er alle Seine Werke tut.
Und nun ist der Herr in der neuen Schöpfung am Werk – in euch und mir – uns dem Bilde Seines Sohnes gleich zu gestalten. Wir können sicher sein, dass Gott kein anderes Werk in Arbeit hat. Gott ist nur mit einem Werk beschäftigt, und das ist Sein Werk. Damit müssen wir rechnen, wenn wir erkennen, dass Er etwas tun möchte. Der Herr ist an der Arbeit. Vielleicht können wir nicht sehen, was Er im Augenblick tut; aber wenn wir die eine, allgemeine, alles beherrschende Frage stellen: «Was ist es, das der Herr tun möchte?» Dann gibt es nur eine Antwort... und diese umfasst alles – jedes Methode Gottes, jedes Mittel Gottes, jedes Interesse Gottes. Es konzentriert sich auf diese einzige, umfassende Sache... Er ist bestrebt, Seinen Sohn in uns zu reproduzieren – uns dem Bilde Seines Sohnes gleich zu gestalten.
Von Ewigkeit her ist Gott von dem Verlangen beherrscht worden, Sich selbst zum Ausdruck zu bringen ... und die ganze Schöpfung ist Gottes Art, wie Er sich zum Ausdruck zu bringen sucht. Nun, wenn wir auf den Herrn Jesus blicken, sehen wir, wie Gott Sein Verlangen realisiert; und wenn wir dann Seine Aktivität bei uns betrachten, sehen wir Gottes Bestreben auf diese noch viel ausgedehntere Weise – jenseits der individuellen Person des Herrn Jesus – Sich in der Gemeinde zu reproduzieren, die Christi Leib ist; d.h. sie zu einer Ausdrucksweise von Christus zu machen. Das ist sehr einfach und sehr elementar; aber diese himmlische Ordnung, deren Haupt Christus ist, ist dasjenige, was Gott in einem neuen Geschlecht zustande zu bringen sucht.
Das nächste ist dann folgendes: Der letzte Adam ist ein Leben gebender Geist. Gott sei Dank dafür! Seht ihr, Adam konnte nur Wesen «nach seiner Art» hervorbringen, und seine Art war eine irdische Ordnung – eine seelische Ordnung des Menschen. Er konnte nicht nach dem vollen, vollständigen und endgültigen Gedanken Gottes hervorbringen. Er hatte nicht die Möglichkeit, sich selbst in einer Ordnung zu reproduzieren, die seine Stufe überragte. Selbst im ungefallenen Zustand konnte er das nicht tun.
Der Herr Jesus ist an dasselbe Gesetz gebunden, doch besteht da der Unterschied, dass Er als ein Leben gebender Geist, der nach Seiner eigenen Art hervorbringt, hat Er die Macht, den göttlichen Vorsatz zu erfüllen, indem Er die himmlische – diese geistliche – Ordnung einführt. So habt ihr denn ein neues Geschlecht im Blickfeld, zum Ausdruck gebracht in seinem Haupt, und, in Verbindung mit Ihm – also eins mit Ihm – den Geist mit Seinem Sohn, einen Leben gebenden Geist, der zur Energie wird, durch die das Ziel letztlich erreicht werden wird. Der Herr Jesus in uns – der Heilige Geist in uns – ist die Energie und die Fähigkeit, nach Seiner eigenen Art zu reproduzieren. Das macht erst eine himmlische Ordnung möglich.
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